Anne-Pierre Marquis de Montesquiou-Fézensac

* 17.10.1739 in Paris
† 30.12.1798 in Paris

Anne-Pierre de Montesquiou-Fézensac entstammte einer alten französischen Adelsfamilie aus der Gascogne. Geboren wurde er am 17.10.1739 in Paris. Sein Vater war Pierre de Montesquiou Fézensac (1687-1754), Generalleutnant der königlichen Armee. Gertrude Marie Louise Beaulieu Bombard war die Mutter und Ehefrau des Generalleutnants. In der Jugend wuchs der Knabe zusammen mit den Kindern des französischen Königs Louis XV. auf. Schon in der Jugend entwickelte er eine Vorliebe fürs Schreiben.

Im Jahre 1754 trat er in die französische Armee ein. Zunächst trat er als leichter Reiter in die königliche Garde ein. Trat dann im Jahre 1756 als Leutnant in das Kürassier Regiment Royale-Pologne ein. Ein Jahr später war er bereits Kapitän im Regiment du Roi Cavalerie befördert worden und die Beförderung zum Obersten erfolgte bereits im folgenden Jahre im Regiment Grenadiers du France. Er diente auch noch viele Jahre im Regiment Royal Vaissaux. Den Siebenjährigen Krieg beendete Montesquiou-Fézensac als Brigadegeneral und Ritter des St.-Louis-Ordens, den er im Jahre 1761 verliehen bekam.

Im März 1780 erhielt er den Posten eines Marécal du camp übertragen. Im Jahre 1784 erhielt er auch den Orden vom Heiligen Geist.

Er verfasste zahlreiche Gedichte und auch einige Komödien, durch die er Zugang zur Académie française erhielt. Im Jahre 1784 wurde er in die Akademie aufgenommen. Hier folgte er dem verstorbenen ehemaligen Bischof von Limoges, Jean-Gilles du Coëtlosquet nach. Die Wahl erfolgte am 29.04.1785 und seine Einführungsrede hielt er am 15.06.1784.

Im Jahre 1789 wurde Marquis de Montesquiou-Fénezsac Mitglied der Generalstände. Er vertrat den Pariser Adel. Er gehörte dem Parlament von 16.05.1789 bis zum 30.09.1791 an. Seine liberalen Ideen ließen ihn als ersten Adeligen auf die Seite des Dritten Standes übertreten. Schnell entschloss er sich, die Pläne des Finanzministers Neckers zu unterstützen.

Montesquiou-Fézensac gehörte dem Ausschuss an, der die Assignaten – das Papiergeld – einführte. Am 14.03.1791 wurde er auch zum Präsidenten der Verfassungsgebenden Versammlung gewählt. Im gleichen Monat erfolgte noch seine Beförderung zum Generalleutnant.. Nach der Auflösung der Versammlung wurde er in die Adminstration des Départements Paris gewählt.

Zunächst diente Montesquiou unter dem Befehl La Fayettes ehe ihm im Februar 1792 der Oberbefehl über die Armee im Süden übertragen wurde. Im September des gleichen Jahres besetze er Savoyen und nahm es für Frankreich in Besitz.

Doch schon wenige Monate später, im November 1792 wurde der Adelige beschuldigt mit den Royalisten zu kooperieren. Er suchte, um sein Leben zu retten, Zuflucht in der Schweiz. Zur Entschädigung seines in Frankreich zurückgelassenen Vermögens nahm er die Kriegskasse mit ins Exil. Mit den Worten »Ich bin kein Betrüger, aber Euer Narr will ich auch nicht sein.« übersandte er an den Konvent eine entsprechende Abrechnung. Er lebte bis zum Sturze Robespierres in Brenngarten/Kanton Zürich. Hier traf er auch mit zahlreichen französischen Emigranten, wie François de Pange zusammen.

Mit Dekret vom 03.09.1795 wurde sein Name aus den Emigrantenlisten gestrichen und er kehrte nach Frankreich zurück. Im Jahre 1797 erschien er im konstitunellen Zirkel, den die herrschende Direktorialpartei den Clichiens entgegenzusetzen suchte.

Er war seit dem Jahre 1760 mit Marie Hocquart verheiratet. Aus dieser Ehe stammten drei Kinder. Neben der Tochter Anne-Louise Hyacinthe Augustine de Montesquiou Fézensac (1761-1823) auch die Söhne Anne Elisabeth Pierre (1764-1834) und Henri de Montesquiou Fézensac (1768-1844).

Am 03.09.1798 ging er eine zweite Ehe mit Anne-Louise Domangeville (1762-1799) ein, die während der Zeit des Terrors im Gefängnis saß und zum Tode verurteilt wurde. Sie war eine Cousine von Pauline de Beaumont und heiratete in erster Ehe Antoine de Serilly, der zusammen mit Madame Elisabeth hingerichtet wurde, und schließlich François de Pange, der jedoch an der Tuberkulose verstarb.

Generalleutnant Anne-Pierre Marquis de Montesquiou-Fézensac verstarb am 30.04.1798 in seiner Geburtsstadt Paris.

Werke:

  • Émilie ou les joueurs, comédie en cinq actes, en vers, 1787
  • Aux trois ordres de la nation, Paris 1789
  • Esquisses de l'histoire, de la religion, des sciences et des mœurs des Indiens, traduit de Crawford, Paris 1791
  • Mémoire sur les finances du royaume, Paris 1791
  • Mémoire sur les assignats, Paris 1791
  • Mémoire justificatif, 1792
  • Coup d'œil sur la Révolution française par un ami de l'ordre et des lois, Hambourg 1794
  • Correspondance avec les ministres et les généraux de la République pendant la campagne de Savoie et les négociations avec Génère en 1792, Paris 1796
  • Du gouvernement des finances de la France

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