Peter Johann Kemenater

* 12.06.1783 in Schabs/Tirol
† 29.04.1829 in Schabs/Tirol

Geboren wurde Peter Johann Kemenater am 12.06.1783 als Sohn Gastwirts Peter Kemenater geboren. Dem Vater gehört das Gasthaus zum goldenen Stern.

Schon im Alter von 17 Jahren übernahm Kemenater das elterliche Anwesen. Er war nicht nur ein tüchtiger Gastwirt und Bauer sondern gehörte noch zu den vermögenden Köpfen in Schabs.

Die Schützen der Oberpfarrlinger Kompanie stammten aus den Dörfern Schabs, Natz, Elvas, Kranebitt, Raab, Viums und Aicha. Sie hatten gemeinsam auf einem Schießstand beim Flötscher das Schießen geübt. Im Vorfeld der Auseinandersetzungen schickte Kemenater seine Boten in die Dörfer.

Als im April 1809 der Tiroler Landsturm durch Andreas Hofer aufgeboten wurde, gehörte Kemenater zu den ersten die eine vollständig ausgebildete Sturmkompanie stellen konnte. Mit dieser Kompanie stürmte er am 09.04.1809 die Mühlbacher Klause und vertrieb zwei Tage später die gegnerischen Truppen über die Ladritscher Brücke bei Aicha. Er stürmte dann zum Brenner vor und nahm mit seiner Schützenkompanie auch an der ersten Bergiselschlacht teil.

Auch in den beiden weiteren Bergiselschlachten bewährten sich die Oberpfarrlinger Schützen ebenfalls vorbildlich. Zusammen mit Peter Mayr kommandierte er in der dritten Bergiselschlacht das Zentrum der Tiroler Verteidigung am 13.08.1809. Zuvor hatte er auch bei den Kämpfen in der Sachsenklemme den Übergang über das Valler Jöchl besetzt und somit dem fliehendne Gegner den Fluchtweg abgeschnitten.

In den folgenden beiden Monaten blieb es in Tirol ruhig. Und so konnte der Tiroler Schützenhauptmann Peter Kemenater die Zeit gefunden, seine Braut Maria Oberhammer aus Obervintl in den Stand der Ehe zu führen. Später bezeichnete der stürmische Wirt dieses als seinen größten Sieg.

Er gehörte zu den Tiroler Kommandanten um Mayr, Haspinger oder auch Kolb, die Andreas Hofer aufforderten, den Kampf gegen Franzosen und Bayern aufrecht zu erhalten. Der Hofer selbst zögerte zu jenem Zeitpunkt, doch entschloss er sich in der vierten Bergiselschlacht am 01.11.1809 nochmals gegen die Franzosen ins Feld zu ziehen.

Doch schon nach 5 Wochen läuteten erneut die Kriegsglocken in Tirol und riefen die Landschützen zu den Waffen. Am 07.11.1809 griffen französische Truppen unter dem Befehl General Ruscas erneut die Mühlbacher Klause an. Mit seinen 400 Schützen übernahm der kämpferische Kemenater die Verteidigung des linken Abwehrflügels während der Mahrwirt Peter Mayr das Zentrum der Tiroler Verteidigungslinie verteidigte. Schützenhauptmann Stainer, der Kofler von Miland, führte den rechten Verteidigungsflügel an.

Dreimal griff General Rusca, der selbst verletzt wurde, die Tiroler Verteidiger an, doch erst als jemand den Franzosen den Weg über Hachelstein zeigte. Danach mussten die Tiroler Schützen zurückweichen und die Franzosen besetzten den Ort Mühlbach.

Peter Kemenater geriet in französische Gefangenschaft und wurde nach Brixen überführt. Zunächst stellte man in vor das Brixener Landgericht ehe man ihn ab dem 24.11.1809 inhaftierte. Am 01.12.1809 bot man General Moreau vor, einen Meldereiter gegen Kemenater auszutauschen. Von französischer Seite lehne man diesen Vorschlag ab. Man stellte den Sternwirt vor ein Kriegsgericht und verurteilte ihm zum Tode. Doch Dr. Anton von Gasteiger intervenierte und erinnerte daran, dass man Kemenater bereits vor der Verordnung des Vizekönigs Eugène, die den Tirolern den Waffenbesitz unter Todesstrafe verbot, gefangengenommen habe und somit nach diesem Tage nicht mehr zu den Waffen greifen konnte. Er wurde am 19.01.1810 aus der Haft entlassen.

Nach dem Friedensschluss ging er zurück nach Schabs, wo er sich wieder als Sternwirt niederließ und bis zum Jahre 1813 in Frieden lebte.

Am 01.04.1813 zogen französische Soldaten durch Schabs. Sie zündeten auf ihrem Durchmarsch 27 Häuser, darunter die Gastwirtschaft des Peter Kemenater, an. Als er sich gegen die Franzosen zur Wehr setzte, wurde er von den Soldaten ergriffen und sollte sofort standrechtlich erschossen werden. Nur die geduldige Beredsamkeit Pfarrer Simon Platzers rettete ihm das Leben.

Im Juli 1813 versuchte er, mit Berufung auf einen durch die Österreicher erhaltenen Befehl, die Brixener Klause mit einigen jungen Schützen zu sperren. Doch der Bürgermeister der Gemeinde Vahrner konnte den Sternwirt von der Aussichtslosigkeit des Kampfes überzeugen . Im September versuchte er im westlichen Pustertal erneut für einen Aufstand gegen die französisch-bayerischen Besatzer zu werben. Er unterband die Kommunikation der Besatzer durch eine Patrouille. Am 12.10.1813 nahm er bei der Geastl-Höhe eine halbe französische Kompanie fest.

Der Tiroler Sternwirt Peter Kemenater wurde am Wiener Hof sehr geschätzt. So hätte sich Erzherzogs Johanns den Sternwirt als Abgeordneten nach Wien gewünscht.

Nachdem Tirol wieder an Österreich fiel, genoss der Sternwirt sein Leben als Gastwirt in Tirol. Doch erkrankte er an den Strapazen begann er in jungen Jahren – er war erst 31 Jahre alt, zu kränkeln. Im Jahre 1828 verschlimmerte sich jedoch sein Leiden.

Peter Johann Kemenater starb am 29.04.1829 in seiner Heimat an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung.


Letzte Änderung der Seite: 06. 03. 2021 - 00:03