Charles-Simon Favart

Der Sohn eines Pariser Konditors wurde am 10.11.1710 geboren. Noch während seiner Schulzeit am College Louis le Grand begann er im jugendlichen Alter erste Gedichte zu verfassen. Aus jener Zeit stammte sein erstes Gedicht »La France délivrée par la Pucelle d'Orléans« über die Jeanne d'Arc, das auch beim Publikum sehr gut ankam.

Nachdem er den von der Akademie ausgerichteten Preis Jeux Floraux gewann, entschloss er sich der Schriftstellerei zu widmen. Der Preis Jeux Floraux war ein bereits seit dem Jahre 1324 bestehender Dichterwettstreit, der seit 1745 für französische Prosa verliehen wurde. Mit dem Preis durfte er den Titel eines Maitre es Jeux Floraux tragen. Fabre d’Églantinegehörte auch zu den Preisträgern des Wettbewerbs.

Am 12.12.1745 heiratete der Schriftsteller die Schauspielerin Marie Duronceray (1727-1772). Mit ihr zusammen hatte er den Sohn Charles-Nicolas Favart, der wie der Vater Schriftsteller und Schauspieler werden sollte. Im Winter nach der Hochzeit nahm der französische Marschall Hermann Moritz von Sachsen (1696-1750) das Ehepaar Favart unter Vertrag und sie folgten ihm nach Brüssel. Später kehrte er mit seiner Familie nach Paris zurück.

Beide verdienten ihren Lebensunterhlat aus Schauspieler und Verfasser von Theaterstücken. Dabei konzipierte der Literat seine Stücke fast ausschließlich für die Opéra-Comique. Bei seinen Stücken halfen ihm entweder seine Gattin oder Claude-Henri de Fusée de Voisenon (1708-1775). Aus diesem Grunde kann heute kaum noch zwischen seinem eigenen Werken und ihrem originärem Wirken unterschieden werden.

Anlässlich des Festes des Marquis de Mauconseil für den polnischen König Stanislaw I. Leszcynski verfasste er die Stücke »Le Cafe« und »Fête donée à Sa Majesté le Roi Stanislas par Madame la Marquise de Mauconseil«, die beide im Château de Bagatelle erstmals aufgeführt wurden.

Zwischen 1759  war Favart auch als Korrespondent des Wiener Hofes und wurde in jener Zeit auch Mitglied der Sociéte de la table ronde.

Nach dem Tode seiner Ehefrau am 22.04.1772 versiegte auch seine Schaffenskraft und zog sich um das Jahr 1780 nach Belleville - seit 1860 ein Stadtteil von Paris - zurück. Dort verstarb Favart auch am 12.05.1792 fast vergessen. JAcques Offenbach setzte dem Dichter und seine Ehefrau in der Oper »Madame Favart« gewidmet.