Anton Dominik Aschenbacher

* 14.10.1782 in Achensee/Achental
† 12.03.1814 in Langrés/Frankreich

Anton Dominik Aschenbacher wurde am 14.10.1782 im Weiler Achensee bei Achenthal als Sohn eines Zolleinnehmers geboren. Auch der Großvater, der für 50 Dienstjahre mit der goldenen Medaille samt Kette von Marie Theresia ausgezeichnet wurde, war Zolleinnehmer in Achenthal. Die Ausbildung des jungen Aschenbach war für damalige Verhältnisse gut, so besuchte er die Stiftsschule in Tegernsee und später am Gymnasium in Hall und zuletzt begann er ein Studium der Philosophie an der Universität zu Salzburg.

Bereits im Jahre 1800 kämpfte Anton Dominik Aschenbacher als Fähnrich an der Seite seines Vaters um die Grenzpässe bei Achen. In diesen Kampfhandlungen zeichnete sich der Student aus.

Als im April 1809 die Tiroler sich gegen die neue und ungeliebte bayerische Herrschaft unter der Führung von Andreas Hofer zur Wehr setzte, gehörte auch Aschenbacher zu den Schützen, die gegen die bayerische Besatzung ins Feld zogen.

Nachdem er sich bereits als Kommandant bei der Verteidigung des Achenpasses auszeichnete, wurde er im Juni 1809 zum Verteidigungskommandanten und Hauptmann des gesamten Achentals ernannt. Als im Juni 1809 das königlich kaiserlich österreichische Herr nach Ungarn zog, Andreas Hofer war inzwischen Landeshauptmann von Tirol, war er mit dieser Bewegung jedoch nicht einverstanden und es kam zu einem Konflikt beider Männer.

Im Juli 1809 kehrte er mit Depeschen des österreichischen Kaisers Franz I. von seiner gefahrvollen Reise zurück. Er reiste als Handlungscommis Lehmann durch das von kriegerischen Ereignissen erschütterten Landes. In Salzburg angekommen nahm er an der »table d’hôte« mit französischen und bayerischen Offizieren teil. Dabei wurde er von einem königlich-bayerischen Offizier zwar erkannt, konnte seine Reise jedoch ungehindert fortsetzen. Als er zurück ins Achenthal kam fand er sein Haus völlig zerstört vor. Sein Bruder, ebenfalls Landesverteidiger lag zur gleichen Zeit im Sterben.

Der Konflikt mit dem Tiroler Landeshauptmann Hofer konnte jedoch ausgeräumt werden und am 01.11.1809 kommandierte Aschenbacher das Zentrum bei der 3. Bergisel-Schlacht.

Nach der Niederlage im November 1809 floh Aschenbacher aus seiner Heimat und ließ sich in Wien nieder, wo sich auch weitere Tiroler Patrioten sammelten. Kaiser Franz I. bedachte das Engagement des Patrioten mit einer jährlichen Pension von 800 fl.

Im Jahre 1812 ging er zurück nach Tirol um eine mögliche Erhebung des Landes vorzubereiten. Jedoch erfuhr die bayerische Regierung von seiner Anwesenheit und seinen Unternehmungen, die bayerische Herrschaft zu untergraben. Seiner beschlossenen Verhaftung konnte er nur entgehen, weil er durch Jakob Pockstaller vor den bayerischen Truppen verborgen wurde. Später floh er nach Österreich und schloss sich im Range eines Majors der kaiserlichen Armee an. Er kam über Trient nach Innsbruck, wo er als Kurier an die drei Kaiser nach Frankfurt entsandt wurde, und zog 1814 nach Frankreich.

Anton Dominik Aschenbacher wurde auf eigenen Wunsch zum Inspektor der Militärspitäler zu Langres berufen. Er verstarb am 12.03.1814 auf bis heute noch ungeklärte Weise. Die Vermutung, dass er durch die französische Bevölkerung vergiftet wurde lässt sich jedoch bis zum heutigen Tage nicht beweisen.

Insgesamt wird er als gebildeter und liebenswürdiger aber auch ehrenhafter und frommer Mann beschrieben.


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