Gottfried Augsut Arndt

* 24.11.1748 in Breslau
† 10.10.1819 in Leipzig

Der am 24.11.1748 im schlesischen Breslau geborene Gottfried August Arndt erhielt seine schulische Ausbildung an der Klosterschule Berge. Er studierte danach zunächst an der Universität Halle um dann im Jahre 1770 an die Universität Leipzig zu wechseln, wo er am 17.02.1773 Magister der philosophischen Wissenschaften erwarb. Noch im gleichen Jahr habilitierte er mit der Erlaubnis, Vorlesungen an Universitäten zu halten. Seine Dissertation »Quattenus Taciti de Germania libello fides sit tribuenda« erschien 1775 in Leipzig.

Während seines Studiums hatte er bereits seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer verdient. Im Jahre 1777 begab er sich im Rahmen einer Studienreise nach Wetzlar, Wien und Regensburg. In Regensburg setzte sich der Wissenschaftler mit der Geschichte des kurfürstlichen Hauses auseinander. Sein Schwerpunkt lag auf der ausgestorbenen wilhelminischen Linie des Hauses Bayern.

Als Arndt im Jahre 1780 nach Leipzig zurückgekehrt war, übertrug man ihm die außerordentliche Professur für Philosophie und im Jahre 1791 wurde er ordentlicher Professor für Ethik und Politik. Im Jahre 1809 erhielt er die Professur für Staats- und Polizeirecht und war zwei Jahre später noch zum Decemvir der Leipziger Universität geworden. Als solcher gehörte er einem Gremium aus zehn Professoren an dass die Oberaufsicht über das Collegium Paulinum führte.

In den Jahren 1784 – 1786 war Arndt Herausgeber der Zeitschrift »Archiv der Sächsischen Geschichte« und im Jahre 1804 auch verantwortlich für »Neues Archiv der Sächsischen Geschichte«.

Auch heute bieten seine wissenschaftlich-historischen Forschungen noch großes Potenzial für Forscher. Ein Verzeichnis seiner Bibliothek erschien nach seinem Tode im Jahre 1822.

Der Wissenschaftler Gottfried August Arndt hatte sich auch mit organisatorischen Aufgaben der Leipziger Universität beschäftigt. Er war mehrmals Dekan der philosophischen Fakultät und war in den Wintersemestern 1794/95, 1800/01 und 1804/05 auch Rektor der Alma Mater.

Arndt war seit 1774 zunächst Kollegiat und in späteren Jahren auch Senior des Frauenkollegs zu Leipzig. Er war Erbherr auf Paunsdorf.

Professor Gottfried August starb am 10.10.1819 in seiner Wahlheimat Leipzig.

Werke:

  • Quattenus Taciti de Germania libello fides sit tribuenda., Leipzig 1775
  • Progr. Quibus causis commotus Heinrich I., rex Germanorum urbem Misenam condiderit?, 1776
  • Vollständige Sammlung von Staatsschriften zum Behuf der Bayrischen Geschichte, nach Absterben Churfürst Maximilian III und dadurch erloschener Wilhelminischer Linie des Hauses Bayern.,Frankfurt und Leipzig 1778/79
  • Progr. Joannem Constantem & Johannem Fridericum, Saxoniae Electores, nequaquam religionis causa oppugnasse creationem Fernandi I., regis Remanorum., Leipzig 1780
  • Römisch-königliche Wahlkapitulation Ferdinand des I vom 7ten Jenner 1531, mit Beylagen und Anmerkungen., 1781
  • Archiv der sächsischen Geschichte (Teil 1: Leipzig 1784; Teil 2: Leipzig 1785; Teil 3: Leipzig 1786)
  • Dissertatio I et II. De variis Principum Saxoniae controversiis pacto Numburgico A. 1554 transactis. Leipzig 1791 (Dissertation)
  • De variis Principum Saxoniae controversiis pacto Numburgico A. MDCLIV transactis. Commentatio Historico-Politica, 2 Tle., Leipzig 1791.
  • De Directorio Evangelicorum a Ioanne Georgio I Saxoniae. Principe Electore In Pacificatione Vestfalica Repudiato. Prolvsio Prima, Leipzig 1800.
  • Nonnulla de ingenio et moribus Mauritii Principis Electoris Saxoniae., 1806
  • Aristides., 1811
  • Progr. Variarum observationum statum regni Saxoniae publicum, cum pristinum tum hodiernum, illustrantium. (Particula I, Leipzig 1808; Particula II, Leipzig 1809)
  • Progr. de pactione Fernandi, Refgis Romanorum ac Mauritii, Ducis Saxoniae, Pragae d. 14. Oct. 1546 confecta., Leipzig 1815
  • De Catharina Guilielmi III. Ducis Saxoniae filia Henrici iunioris Ducis Munsterbergensis coniuge commentatio, Leipzig 1817.

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