Peter Ahlwardt

* 14.02.1710 in Greifswald
† 01.03.1791 in Greifswald

Geboren wurde der spätere Philosophie- und Mathematikprofessor Peter Ahlwardt am 14.02.1710 in der Universitätsstadt Greifswald. Er entstammte einer alteingesessenen Bürgerfamilie, die nach ihm noch mehrere Lehrer an der Universität stellte.

Seine schulische Bildung erhielt er zunächst an der städtischen Ratsschule und im Jahre 1727 begann er sein Theologiestudium, das er jedoch zu Gunsten eines philosophischen Studiums nach dem Triemium und dem Wechsel nach Jena anstrebte. Er war ein eifriger Zuhörer von Hamberger (1697-1755), Wiedeburg (1687-1766) und Walch († 1755). Er hörte darüber hinaus auch noch Vorlesungen in Jurispondenz und Arzneiwissenschaften. Im Jahre 1732 kehrte er als Doktor der Philosophie und Magister promoviert, unterrichtete er ab dem folgenden Jahre an der Universität seiner Vaterstadt philosophische und mathematische Vorlesungen. Im Jahre 1743 erhielt er eine Anstellung als Adjunkt und im Jahre 1752 wurde er ordentlicher Professor für Logik und Metaphysik

Im Jahre 1764 wurde er als Nachfolger von Andreas Westphal d.J. zum Rektor der Universität gewählt. Im folgenden Jahre löste ihn Johann Ernst Schubert als Rektor ab.

Auch stiftete er im Jahre 1745 den »Abelitenorden«. Die Mitglieder des »Ordens der wahren Aufrichtigkeit und Redlichkeit« bezeichneten sich selbst als Abeliten oder auch Abels-Nachfolger. Es war eine Gesellschaft nach dem Vorbild der Freimaurer, deren Mitglieder sich verpflichteten in Redlichkeit und Aufrichtigkeit dem Beispiele Abels, dem Sohne Adams, nachzueifern. Der Orden existierte jedoch nur sehr kurz.

Ahlwardt bestieg auch häufig die Kanzel und gehörte der »Deutschen Gesellschaft zu Greifswald« als aktives Mitglied an. Greifswald war ja seit Ende des 30jährigen Krieges Teil von Schwedisch-Pommern.

Als Philosoph war Ahlwardt ein klar und scharf denkender Mann, der sich der Lehre Christian Wolffs (1679-1754) verschrieb.

Besonderes Interesse fand er Interesse an der natürlichen Theologie und sprach gerne von Gott und der Religion, obwohl er mehr und mehr von der Kirche in sein Studierzimmer und seine eigene Gedankenwelt zurückzog. Er hielt stets originelle und humorvolle Vorlesungen, in seltenen Fällen dozierte er auch schon mal auf Plattdeutsch.

Seinen sehr umfangreichen Buchbestand, der besonders zahlreich theologische Dissertationen umfasste sowie seine handschriftlichen Notizen überließ er der Universitätsbibliothek.

Sein Sohn Christian Friedrich Ahlwardt folgte ihm als Professor für Logik ebenfalls auf der akademischen Laufbahn. Dieser unterrichtete ebenfalls in Greifswald.

Professor Peter Ahlwardt starb am 01.03.1791 in seiner Vaterstadt Greifswald. Seine Nachfolge trat Timotheus Christian Wilhelm Overkamp (1743-1828) an.

Werke:

  • Gedancken von der rechten Art die Vernunfft-Lehre zu lehren und zu lernen : womit zugleich seine Winter-Lectiones hat bekandt machen wollen, Greifswald 1733
  • Tentamen Metaphysicum De Subordinatione Finium Primorum Secundum Quos Homines Suas Tenentur Componere Actiones, Programmatis Loco Offert, Simulque Lectiones Suas Aestivas Notas Facit M. Petrus Ahlwardt, Greifswald 1734
  • Gründliche Betrachtungen über die Augspurgische Confession, und die damit verknüpfte Göttliche Wahrheiten., Greifswald und Leipzig 1742-1752
  • Bronto-Theologie, oder Vernünftige und theologische Betrachtungen über den Blitz und Donner, wodurch der Mensch zur wahren Erkenntniß Gottes und seiner Vollkommenheiten, wie auch zu tugendhaften Leben und Wandel geführet werden kan., Greifswald und Leipzig 1745
  • Der Abelit, Leipzig 1746
  • Theses philosophicae, Greifswald um 1750
  • Von der wahren Artigkeit und dem Reize besonders des schönen Geschlechts., Greifswald 1754
  • Programma de vi miraculorum, Greifswald 1772

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