Johann Philipp Lorenz Withof

* 01.06.1725 in Duisburg
† 02.07.1789 in Duisburg

Geboren wurde Johann Philipp Lorenz Withof am 01.06.1725 in der niederrheinischen Stadt Duisburg. Er war der zweitälteste Sohn des Universitätsprofessors Johann Hildebrand Withof (1694-1769) und seiner Ehefrau Agnes Margarethe Gleim (1696-1765).

Seinen ersten sehr intensiven Unterricht erhielt der Knabe durch den Vater. Nach dem Besuch des Duisburger Gymnasiums schrieb sich der junge Mann am 27.04.1740 an der Universität seiner Vaterstadt ein. Er studierte Philologie, Geschichte, Philosophie und ab 1743 Mathematik, Medizin und Naturwissenschaften.

Zwischenzeitlich ging er an die Universität Leiden und Utrecht um seine Studien fortzusetzen. Schon in jener Zeit veröffentlichte er erste wissenschaftliche Arbeiten unter den Titel »Ad systema Leuwenhoeckianum commentarii duo. Acc. Monstosonum renum historia«.

Im Jahre 1747 promovierte der Mediziner Withof an der Universität Duisburg zum Doktor der Medizin und ging bis zum Jahre 1750 nach Lingen, wo er als angesehener Arzt praktizierte.

Zu jener Zeit hatte er bereits »Forschungen über die menschlichen Haare« publiziert.

Im Jahre 1750 trat der Wissenschaftler eine Assessor-Stelle an der medizinischen Fakultät der Universität zu Duisburg an und folgte schließlich einen Ruf als Professor für Geschichte, Philosophie und Beredsamkeit nach Hamm, wo er an der dortigen Hohen Schule unterrichtete.

Im Jahre 1764 wurde der Mediziner und Pädagoge Leibmedicus des Fürsten von Bentheim-Steinfurt (1729-1780) und zugleich Professor an der Hohen Schule in Burgsteinfurt. In seiner Inaugurationsdissertation verfasste Withof eine grundlegende Arbeit über die Kindererziehung und forderte in dieser Schrift eine bessere finanzielle Ausstattung der Schulen und eine Verbesserung der Lehrerausbildung.

Nach dem Tode des Vaters trat Withof dessen Nachfolge als Professor an der Universität Duisburg an. Er wurde Professor für Beredsamkeit und hielt von nun an alle großen öffentlichen Reden und Glückwünsche. In den Jahren 1776 und 1786 wurde der Professor für Beredsamkeit Withof zum Rektor gewählt. Auch leitete er das Vorlesungsverzeichnis zwischen 1771 bis 1786 durch philosophische Betrachtungen ein.

Professor Withof übernahm auch die Stelle des Duisburger Stadtarztes.

Als Schriftsteller wurde Withof durch seine Lehrgedichte bekannt. Hierbei schloss er sich seinem Vorbilde Albrecht von Haller an. Inhaltlich folgte er doch eher dem gemäßigteren Deismus des englischen Aufklärers Shaftesbury. Im Kern nahm er die Vernunft als Basis der geistigen Entwicklung des Menschen und die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse wurde in einer gefälligen Form dargestellt. Im Jahre 1782 veröffentlichte er seine Gedichtsammlung unter den Titel  »Academischen Gedichte«, die auf Basis der bereits 1751 erschienen Sammlung entstanden.

Durch seine Mutter war er mit dem Halberstädter Schriftsteller Johann Wilhelm Ludwig Gleim bekannt. Ein entsprechender Briefwechsel ist heute noch im Gleimhaus überliefert.

Professor Withof heiratete am 31.05.1773 Philippine Lüttinghausen (1739-1809) aus Elberfeld. Dieser Ehe entstammten de Töchter Jeanette Christina Withof (1774-1817), die am 23.09.1799 den Königlich Preußischen Hofrat Johann Abraham Merrem heiratete und den Sohn Friedrich August Withof (1776-1872), einen späteren Juristen.

Der Professor der Beredsamkeit Johann Philipp Lorenz Withof starb am 02.07.1789 im Alter von 64 Jahren in seiner Vaterstadt Duisburg. Seine letzte Ruhestätte fand er am 06.07.1789 in der Salvatorkirche.

Werke:

  • Dissertationes de pilo humano, 1750
  • Gedichte, 1751
  • Aufmunterungen in Moralischen Gedichten, 1755
  • Die Moralischen Ketzer, 1760
  • De CASTRATIS COMMENTATIONES QUATUOR, 1762
  • Das meuchelmörderische Reich der Assassinen. Kleve 1765
  • De optimo infantes ad virtutem et felicitatem educandi modo. Steinfurt 1767
  • Consilium primum de educatione infantum domestica. Burgsteinfurt 1767
  • Die Redlichkeit, ein Gedicht in drey Büchern. Halberstadt 1770
  • Prolusio continens animadversiones aliquas de poesi epica 1774
  • Oratio De Pace Teschinensi : Dicata Avgvsto, Serenissimo Ac Potentissimo Principi Et Domino D. Friderico II. Regi Borussiae Et Rel. Regi Dominoqve Nostro Longe Clementissimo, Germaniae Libertatis Vindici Et Assertori Optimo Maximo / Habitaqve Academiae Regiae Dvisbvrgensis Nomine A Io. Phil. Lor. Withof. Duisburg 1779
  • Oratio funebris in perluctuosum obitum Principis Regiae Dominae Ludovicae Amaliae, Principis Borussiae et rel. Duisburg 1780
  • Academische Gedichte [1. Teil: Leipzig 1782; 2. Teil: Leipzig 1783]
  • Oratio Fvnebris In Obitum ... Friderici II. Regis Borvssiae ... / In Panegyri Maxime Solenni Devotissimae Academiae Regiae Dvisbvrgensis Nomine D. XXII. Septembris ... Habita A Io. Phil. Lavr. Withof ... 1786
  • Literae, Qvae [quae] Spectant Ad Novam Bonnae D. XX. Novembris MDCCLXXXVI. Inavgvrandam [inaugurandam] Academiam : Exaratae Amplissimi Senatvs Academiae Regiae Dvisbvrgensis Nomine, Stylo Io. Phil. Lavr. Withof Io. Hildebr. Fil. ... Eloqv. Prof. ... H.A. Rectoris 1786
  • Responsio Ad Literas Magnifici Rectoris Et Amplissimi Senatvs [Senatus] Academiae Heidelbergensis, Solennia Secvlaria [secularia] VI. ... Novembris Celebratvrae [celebraturae] : Qvam Nomine Rectoris Et Senatvs Academici Dvisbvrgensis, Reddidit Io. Phil. Lavr. Withof Io. Hildebr. Fil. ... Eloqv. Prof. ... H.A. Rector 1786

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