Paul Friedrich Theodor Eugen von Maucler

* 30.05.1783 in Étupes in der Grafschaft Mömpelgard
† 28.01.1859 in Ludwigsburg

Geboren wurde Paul Friedrich Theodor Eugen von Maucler am 30.05.1783 in Étupes in der damaligen Grafschaft Mömpelgard. Sein Vater war Reichsfreiherr Friedrich von Maucler (1735-1796), der als Oberhofmeister und Statthalter Friedrich Eugens in der Grafschaft Mömpelgard. Die Familie stammte ursprünglich aus der Franche Comté und floh in Folge des Edikts von Nantes nach Württemberg. Ab dem Jahre 1799 begann Maucler ein Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen, Gießen und Wetzlar, wo er am Reichskammerricht tätig war. Im Jahre 1803 trat er in den württembergischen Staatsdienst en.

Zunächst begann er seine Laufbahn im württembergischen Staatsdienst als Assessor bei der Oberlandesregierung in Ellwangen und bereits im folgenden Jahr wurde zum Rat der Regierung befördert. Im Jahre 1806 trat der junge Jurist in das Oberjustizkollegium ein und im Jahre 1808 wurde er Kreishauptmann von Ludwigsburg.

Als Generallandeskommissär nahm er für den König von Württemberg das ehemals zum Deutschen Orden gehörende Gebiet um Mergentheim in Besitz. Hierbei geriet er in die Hände aufständischer Bauern wurde letztlich doch unbeschadet aus der Gefangenschaft befreit. Eine sich anschließende Untersuchung blieb für den Verwaltungsbeamten ohne weitere Folgen.

Im folgenden Jahr wurde Maucler Rat des Obertribunals in Tübingen und 1811 Landvogt von Calw. Im Jahre 1812 ging er als Chefdirektor des Kriminaltribunals nach Esslingen. Im Jahre 1815 gehörte der Jurist der durch König Friedrich an, wo er im Jahre 1817 als Vertreter der Virilstimmberechtigten agierte. So vertrat er zwischen März und Juni 1817 den Grafen von Görlitz und seit Mai 1817 zusätzlich den Grafen von Neipperg und den Freiherrn von Welden. Er setzte sich dafür ein, dass den neuwürttembergischen Abgeordneten die gleichen Rechte zustanden, wie denen aus Altwürttemberg. Am 02.06.1817 stimmte er in der Ständeversammlung für die Annahme des königlichen Verfassungsentwurfs, der letztlich jedoch durch die Versammlung mehrheitlich abgelehnt wurde.

Bereits im Jahre 1816 erhielt er seine Berufung zum Hofkammerpräsidenten und Oberhofintendanten. Im folgenden Jahr wurde er noch Geheimer Rat und führte zwischen 1818 und 1831 das Justizministerium und war anschließend Präsident des Geheimen Rates. Erst im Revolutionsjahr 1848 ließ er sich an 06.04.1848 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzen.

Maucler hatte sich insbesondere um die Organisation des nach der Säkularisation im Jahre 1803 deutlich vergrößerten Staatsgebietes gekümmert. Seit dem Jahre 1819 gehörte er als lebenslang ernanntes Mitglied der Kammer der Standesheeren des württembergischen Landtages an.

Im Jahre 1833 erwarb der Reichsfreiherr Eugen von Maucler Schloss Oberherrlingen in der Gemeinde Blaustein bei Ulm. Hier trug er eine bedeutende Bibliothek zusammen. Heute ist diese Bibliothek jedoch in alle Winde verstreut. Bereits vor dem Jahre 1926 wurde eine umfangreiche Inkunabelsammlung, die Maucler aus dem Besitz des Frankfurter Bibliophilen Georg Kloß erworben hatte, veräußert. Weitere Bestände wurden 1967 durch das Erasmus-Haus in Basel angeboten. Erkennbar sind die Werke dieser Bibliothek am Wappen-Exlibris mit den Initialen E.M. und der Jahreszahl 1839.

Eugen von Maucler ging im Jahre 1808 die Ehe mit Sophie Reichsgräfin von Beroldingen. Dieser Ehe entstammten fünf Kinder, von denen der älteste Sohn Friedrich Wilhelm Paul Emil von Maucler (1808-1870) Kabinettschef des württembergischen Königs wurde.

Maucler wurde auch mit zahlreichen hohen Orden ausgezeichnet. So erhielt er im Jahre 1820 das Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone und im Jahre 1830 das Ritterkreuz des Friedrichs-Ordens verliehen. Im Jahre 1853 erhielt er auch das Großkreuz des Friedrichs-Ordens verliehen. Mit dem württembergischen König Wilhelm I. verband ihn eine innige Freundschaft, die bereits in Jugendjahren angeknüpft wurde.

Er war auch Träger des Großkreuzes des königlich-hannoveranischen Guelphen-Ordens. Eugen von Maucler starb am 28.01.1859 hochgeachtet in Ludwigsburg.


Letzte Änderung der Seite: 26. 06. 2023 - 00:06