Nicolas-Joseph Maison

* 19.12.1770 in Épinay-sur-Seine bei St. Denis
† 13.02.1840 in Paris

Der am 19.12.1770 in Épinay-sur-Seine in der Nähe von St. Denis geborene Nicolas-Joseph Maison trat bei Ausbruch der Französischen Revolution im Jahre 1789 in die Pariser Nationalgarde ein.

Er trat am 22.07.1791 ebenfalls als Freiwilliger in die französische Armee ein und nahm an den Schlachten von Jemappes am 06.11.1792 teil. Schnell wurde er zum Hauptmann befördert.

Am 05.12.1793 wurde Maison zunächst aus dem Militärdienst entfernt, da man ihm denunziert hatte. Während des Feldzuges von 1794 nahm er in der Nordarmee am 26.06.1794 an der Schlacht von Fleurus teil und wurde am 01.05.1796 erneut zum Hauptmann befördert.

Im Juli 1796 erreichte er die Stellung eines Bataillonskommandeurs in der Division Bernadotte. Im Jahre 1799 war er Generaladjutant der französischen Kriegsministers Bernadotte. Während des Feldzuges im Jahre 1800 kämpfte Maison bei Mannheim in den Reihen der Rheinarmee als Kavallerist.

Im Jahre 1802, inzwischen hatte Napoléon Bonaparte seine Macht als Konsul gestärkt, erhielt er als Gouverneur des Départements Tanaro eine politische Funktion. Gleichzeitig war er Befehlshaber der Truppen.

Im Jahre 1805 erwarb der Offizier Maison das ehemalige Kloster Langwarden bei Grevenbroich am Niederrhein inklusive der zugehörigen Ländereien. Das im Jahre 1145 gegründete Prämonstratenserinnenkloster wurde im Jahre 1693 im Barockstil neu aufgebaut. Durch Napoléon wurde im Jahre 1802 die Säkularisation vorangetrieben. Das Kloster sollte bis zum Jahre 1913 im Besitz der Familie Maison bleiben.

Im Feldzug von 1805 gegen Österreich und Russland nahm der er der Drei-Kaiser-Schlacht von Austerlitz am 02.12.1805 teil. Er führte das I. Korps der Grandé Armée erfolgreich gegen den Feind.

Als im Jahre 1806 der Krieg mit Preußen ausbrach nahm der Offizier im Range eines Brigadegenerals (10.02.1806) teil. Er stand unter dem Kommando des ehemaligen Kriegsministers und Marschalls Bernadotte verfolgte er nach der Schlacht von Jena und Auerstedt die zurückweichenden Truppen des Generals Blücher Er zwang den widerspenstigen preußischen Offizier am 07.11.1806 bei Ratekau ehrenvoll die Waffen niederzulegen. Im Jahre 1807 wurde er Generalstabschef des I. Korps.

Im Jahre 1808 ging Maison auf den spanischen Kriegsschauplatz und kämpfte unter dem Befehl des Marschalls Victor.Im spanischen Feldzug erkämpfte er in der Schlacht von Espinossa de los Monteros am 10.11.1808 den Sieg. Bei der Einnahme von Madrid wurde der General jedoch schwer verwundet. Eine Kugel verletzte ihm an rechten Fuß. Napoléon ernannte den tapferen Offizier zum Baron des Kaiserreichs am 02.07.1808.

Als im Jahre 1809 englische Truppen versuchen in Holland zu landen verteidigt er zusammen mit dem Fürsten Ponto Corvo insbesondere Antwerpen.

Im Jahre 1812 nahm er unter Napoléon I. am Zug der Grandé Armée nach Russland teil. Nach der Schlacht bei Polozk beförderte der Kaiser ihn zum Divisionsgeneral. Wenige Wochen später wurde er noch auf dem Schlachtfelde an der Berisina zum Baron erhoben. Napoléon übertrug ihm an Stelle des verwundeten Marschalls Oudinot das Kommando über das 2. Armeekorps. Während des Rückzuges deckte er den Rückzug der in Auflösung befindlichen Armee zur Weichsel.

An der Spitze des 5.Korps besiegte er die preußischen Truppen bei Möckern und besetzte die Stadt Halle/Saale. Er verhinderte es auch, dass der Gegner von der Zerstörung der Brücken über die Weiße Elster erfuhr. In der Schlacht von Bautzen wurde er erneut verwundet.

Im Herbst-Feldzug des Jahres 1813 deckte er nach der Schlacht an der Katzbach den französischen Rückzug. In der Völkerschlacht von Leipzig wurde Maison erneut schwer verwundet. Vom Kaiser Napoléon I. wurde er für seine Tapferkeit bereits am 14.08.1813 in den Reichsgrafenstand erhoben. Am 19.11.desselben Jahres wurde ihm das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen.

Im Frühjahrsfeldzug von 1814 übernahm der Divisionsgeneral Maison das Kommando über das I. Armeekorps in Belgien und verteidigte insbesondere den Hafen von Antwerpen vor den aus Norden anrückenden Truppen der Verbündeten. Die verbündeten Truppen waren den französischen Verteidigern zahlenmäßig überlegen.

Nachdem Napoléon am 04.04.1814 die Kaiserwürde niederlegte trat Maison in die Dienste König Louis XVIII. Dieser ernannte ihn zum Ludwigsritter.

Wenig später erfolgte seine Berufung zum Gouverneur von Paris. Als im Frühjahr Kaiser Napoléon von Elba zurückkehrte und die Macht in Frankreich im Sturm übernahm übertrug der König ihm das Kommando der Truppen vor Paris. Maison ließ seine Truppen vor Paris aufmarschieren um den Zug des Geächteten zu stoppen. Als jedoch seine Truppen zu Napoléon übertraten flüchtete General Maison zum König nach Gent.

Marschall Michel Ney wurde nach Ende der zweiten Herrschaft Napoléons vor ein Kriegsgericht der I. Militär-Division gestellt, die von Maison kurz nach der Schlacht von Waterloo übernommen wurde. Dieser erklärte sich jedoch als nicht kompetent über den Marschall zu urteilen. So wurde er von seinem Amt als Gouverneur von Paris entbunden und an die Spitze der 8.Division in Marseille gestellt.

Im Jahre 1817 ehrte König Louis XVIII. den Soldaten mit der Erhebung des Grafen zum Marquis. Zugleich wurde er auch Pair von Frankreich. In der Pairskammer zeichnete sich Maison stets durch ein freimütiges Wort aus.

Im Süden Europas kämpfte in den 1820er Jahren Griechenland für seine Unabhängigkeit vom osmanischen Reiche. Im Jahre 1827 besiegte eine verbündete Flotte von Engländern, Franzosen und Russen gegen eine osmanische Flotte bei Navarino. In Folge der Schlacht wurden alle Versuche des osmanischen Reiches zunichte gemacht, die griechische Revolution zu unterdrücken. Im folgenden Jahr übertrug der französische König Charles X. das Kommando über die Morea-Expedition an General Maison, der mit 13.000 Mann am Peloponnes, damals Morea genannt, an Land ging. Am 07.09.1828 zwang er dem ägyptischen Vizekönig und General Ibrahim Pascha zur Kapitulation. Mit Ibrahim Paschas Niederlage war der Erfolg der griechischen Revolution gesichert. Neben den militärischen Erfolgen war die Expedition auch für die mitgereisten Wissenschaftler erfolgreich. Sie dokumentierten sowohl die vorhandenen Straßen als auch die archäologischen Stätten des Landes. Maison kehrte im Jahre 1829 zurück, die Mission endete jedoch erst im Jahre 1833.

Für die erfolgreiche Durchführung der Mission nach Morea verlieh der französische König Charles X. den General Nicolas-Joseph Maison am 22.02.1829 den Marschallstab.

Während der Revolution von 1830 sprach sich Marschall Maison für die Dynastie der Orléans aus und übernahm am 04.11.1830 für zwei Wochen auch das Amt des Außenministers. Hier wurde er von Comte Sébastiani (1772-1851) abgelöst, der das französische Außenministerium für die nächsten 23 Monate führte. Maison ging als Gesandter nach Wien und 1833 nach Petersburg. Vom 30.04.1835 bis zum 19.09.1836 übernahm Marschall Maison das Amt des Kriegsministers von Henri Gauthier, comte de Rigny und übergab es nach seiner Demission an Simon Bernhard. 

Nach der Aufgabe des Kriegsministeriums zog er sich von allen Staatsgeschäften zurück. Bereits im Jahre 1830 ließ er seinen Klosterbesitz im Rheinland umbauen. Er verstarb am 13.02.1840 in Paris.

Feldmarschall Nicolas-Joseph Maison zeichnete sich durch Tapferkeit aus, davon zeugen neben zahlreichen nationalen und internationalen Orden, wie zum Beispiel die Verleihung des Malteser Ritterordens durch den bayerischen König Maximilian I Joseph oder des Großkreuzes des belgischen Leopold-Ordens.

Neben zahlreichen Orden und Ehren findet sich sein Name in der 14 .Spalte des Arc de Triumph wieder.


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