Karl Christian Reinhold von Lindener

* 00.00.1742 in Ostpreußen
† 15.05.1828 in Glatz

 Karl Christian Reinhold von Lindener wurde im Jahre 1742 als Sproß einer bürgerlichen Familie in Ostpreußen geboren. Sein ältester Bruder Ferdinand Friedrich tat Dienst in einem preußischen Husarenregiment während sein jüngerer Bruder Gustav Heinrich in russische Dienste trat und dort bis zum Generalleutnant und Generaladjutanten des russsischen Zaren Paul aufstieg.

Am 04.11.1767 trat der Junge Lindener als Kondukteur in das Ingenieurkorps des preußischen Königs ein. Am 02.03.1770 wurde er zum Sekondeleutnant ernannt.

In der preußischen Armee genoss der Ingenieuroffizier einen vorzüglichen Ruf. Friedrich II. beauftragte den Offizier mit dem Ausbau der schlesischen Festungen.

Zusammen mit seinen beiden Brüdern wurde Lindener am 29.11.1772 durch den preußischen König in den Freiherrenstand erhoben.

Seine Beförderung zum Hauptmann erhielt der Ingenieuroffizier am 03.09.1773 mit Wirkung zum 30.08.1773. Gleichzeitig wurde er zum Ingenieuroffizier der Festung Breslau bestellt. Eine Versetzung nach Schweidnitz erfolgte am 21.03.1775. Die Beförderung zum Major erhielt er erst gut ein Jahr nach dem Tode Friedrich II., am 25.06.1787. Am 10.05.1789 erhielt er seine Ernennung zum Sous-Brigadier in Schlesien.

Als im Jahre 1792 die französische Nationalversammlung Preußen den Krieg erklärte, nahm der verdiente Ingenieuroffizier von Lindener am Ersten Koalitionskrieg teil. Er kämpfte in der Kanonade von Valny und nahm im folgenden Frühjahr an der Belagerung der Stadt Mainz teil. Er zeichnete sich vor Mainz aus und erhielt vom preußischen König den Orden Pour le Merite verliehen. Der Trierer Kurfürst drückte von Lindener seinen Dank durch die Schenkung einer goldenen Tabatiere aus. Am 23.07.1793 erhielt er seine Beförderung zum Oberstleutnant.

Kurz vor Abschluss des Baseler Friedens zwischen Preußen und Frankreich erhielt der Ingenieuroffizier seine Ernennung zum Oberst übermittelt. Am 20.05.1803 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor. Im folgenden Jahr ernannte König Friedrich Wilhelm III. übertrug ihn die Aufgaben eines Brigadiers in den schlesischen Festungen Glogau, Breslau, Schweidnitz, Brieg mit einem Amtssitz in Breslau und einer Dotierung von 1.500 Talern.

Im Jahre 1806 wurde Generalmajor Karl Christian Reinhold von Lindener Kommandant der Festung Breslau und unterstand so dem Gouveneur Alexander Heinrich von Thile. Doch als die Franzosen sich der Festung und Stadt Breslau näherten übergab der mit dem Orden Pour-le-Merite ausgezeichnete General die preußische Festung kampflos. Er ging in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er auf Ehrenwort entlassen wurde, und bat im folgenden Jahre um seine Auswechselung. Doch Friedrich Wilhelm III. lehnte das Ansinnen seines bisher geschätzten Generals ab.

Am 31.03.1808 wurde Lindener auf Befehl General Grawerts verhaftet und im Jahre 1811 erfolgte eine kriegsgerichtliche Entscheidung. Am 19.03.1811 bestätigte der König den Spruch und der Genera wurde kassiert und zu lebenslänglicher Festungshaft in Glatz verurteilt.

Am 31.05.1814 begnadigte Friedrich Wilhelm III. den Verurteilten  und sprach ihm am 14.05.1814 noch eine lebenslange Unterstützung von 25 Talern monatlich zu.

Der astronomisch interessierte General veröffentlichte einige seiner Beobachtungen in Form von Aufsätzen in Fachzeitschriften.

Er war mit Christiane Elisabeth von Darjes verheiratet.

Karl Christian Reinhold von Lindener starb am 15.05.1828 in der preußischen Festungsstadt Glatz.


Letzte Änderung der Seite: 06. 08. 2023 - 17:08