Laurenz Jantscha

* 30.06.1749 in Bresnitz bei Radmannsdorf/Oberkrain
† 01.04.1812 in Wien

Laurenz Janscha wurde am 30.06.1749 in Bresnitz bei Radmannsdorf in der Oberkrain geboren. Die Eltern waren Matthias Jantscha (1683-1752), Bauer und Bienenzüchter sowie Lucia Jantscha (1705-1781), geborene Debellak. Sein älterer Bruder Anton (1734-1773) war Imker und Verfasser des Werkes »Abhandlungen von Schwärmen der Bienen«, dass im Jahe 1774 erschien. Sein Bruder Valentin machte sich als Kupferstecher einen Namen und war langjähriger Lehrer der Akademie.

Er studierte um das Jahr 1770 an der Wiener Akademie für bildende Künste unter anderen bei F.E. Weirotter (1730-1771) und Johann Christian Brand (1722-1795). Schon früh zeigte sich sein geschickter Kopf. Er erhielt eine solide Ausbildung zum Kupferstecher. . Um das Jahr 1780 trat er auch erstmals als Radierer in Erscheinung und schuf Werke im Typus der »holländischen« Landschaft. Bereits bei seinen ersten Arbeiten in den 1780er Jahren ist erkennbar, dass er die spätbarocke Formensprache beherrschte. So waren seine Landschaften stets reich staffiert und von gefälliger Wirkung.

Berühmt wurde Janscha seine Verduttenserie »Collection de 50 vues de la ville de Vienne«, die nach 1779 erschien. Diese Serie schuf er zusammen mit Carl Schütz (1745-1800) und Johann Andreas Ziegler (1749-1802) im Auftrage des Ataria Verlags schuf.

Laurenz Janscha - der auch unter den Namen Lorenz Janscha bekannt war - erhielt in der Akademie für seine Arbeiten einen zweiten Preis im Jahre 1771 und einen ersten Preis im Jahre 1790. Im Jahre 1790 wurde er als Pensionär in die Akademie aufgenommen.

Im Jahre 1792 erhielt Janscha den Auftrag für den Kölner Kurfürsten Maximilian Franz an den Rhein zu gehen. Dort sollte er rheinische Landschaften auswählen und als Aquarell festhalten. Es entstanden zwischen 1792 und 1794 »Fünfzig malerische Ansichten des Rheinstroms von Speyer bis Düsseldorf«. Diese Zeichnungen entstanden in einer Zeit, wo das Rheinland noch nicht von den heranziehenden französischen Revolutionstruppen besetzt und verwüstet wurde. Im Jahre 1798 wurden die rheinischen Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Johann Andreas Ziegler in Wien verlegt. Die Originalzeichnungen befinden sich heute noch in der Wiener Albertina.

Im Jahre 1796 hatte er eine Anstellung als Vorstand der Erzschmiede- und Handarbeitsschule inne. Bereits im folgenden Jahr erfolgte seine Berufung als Konrektor der Landschaftszeichenschule der Wiener Akademie. Er trat die Nachfolge des jungendlich verstorbenen Carl Philipp Schallhas (1767-1797) an. Ab dem Jahre 1801 leitete er zusammen mit F.A. Brand (1735-1806) die Schule. Ab dem Jahre 1806 übernahm er nach dem Tode Brands dessen Stelle ein. Zugleich unterrichtete er weiterhin als Lehrer für Landschaftsmalerei.

Berühmt wurde auch sein »Panorama von Wien«, das er im Jahre 1803 nach einer Vorlage von William Barhou schuf. Dieses Werk wurde zunächst in einer Schaubude im Wiener Prater gezeigt ehe es später auch in weiteren Städten der Donaumonarchie zu sehen war.

Ihm wurde erst im Jahre 1811 der Titel eines Professors verliehen, er war auch Kaiserlicher Rat.

Im Jahre 1786 heiratete Jantscha die Theresia Rindfleisch, die Tochter eines Wiener Uhrmachers. Aus dieser Ehe entstammte der Porzellanmaler Franz Jantscha (1784-1860). Der Landeschaftsmaler Laurenz Jantscha starb am 01.04.1812 in seiner Wahlheimat Wien.

Das Werk Janschas zeichnete sich durch zahlreiche landschaftliche Venduten im Aquarell aus. Seine Landschaften waren reich staffiert und erzielten eine gefällige Wirkung, da er es verstand die schönen Seiten der Natur einzufangen.Bekannt wurde er überwiegend durch grafische Folgen mit Ansichten von Rhein- und Donaulandschaften. Diese gab er zusammen mit anderen Künstlern heraus.

Werke:

  • Collection de 50 vues de la ville de Vienne, 1779
  • Aussicht gegen die Landstraße, um 1780
  • Die Brigittenau um 1790, 1790
  • Versammlung der schönen Welt bei den Kaffeehäusern in der großen Praterallee um 1790, 1790
  • Das neue Wiener Ringelspiel im Prater um 1790
  • Fünfzig malerische Ansichten des Rheinstromes zwischen Speyer und Düsseldorf, 1798
  • Panorama von Wien, 1803

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