Leopold von Hessen-Homburg

* 10.02.1787 in Homburg
† 02.05.1813 in Großgörschen

Leopold Viktor Friedrich von Hessen-Homburg war der jüngste Sohn des Landgrafen Friedrich V. von Hessen-Homburg und seiner Ehefrau Karoline Henriette von Hessen-Darmstadt.

Er war, wie seine Brüder Friedrich, der spätere Landgraf von Hessen-Homburg, Ludwig Wilhelm, Viktor und Philipp ein am militärischen Geschehen interessierter junger Prinz und leidenschaftlicher Gegner des französischen Kaisers Napoléon.

Prinz Leopold erhielt eine gute Ausbildung mit wissenschaftlichen und künstlerischen Schwerpunkt. Die Eltern beabsichtigten ihn einen friedlichen Beruf erlernen zu lassen. Erst als seine Schwester Marianne die Ehe mit Wilhelm von Preußen, den Bruder des Königs, eingegangen war, gaben sie ihren Widerstand auf und er konnte in die Reihen der preußischen Armee seinen Dienst tun.

Am 14.10.1806 erlebte Prinz Leopold in der Schlacht bei Jena als Hauptmann in einem Infanterie Regiment seine Feuertaufe. Beim anstehenden Rückzug nach der Schlacht zog er mit seinen Soldaten in die Festung Prenzlau ein und musste sich jedoch bei der kampflosen Kapitulation der Festung in französische Gefangenschaft begeben. Er wurde – wie es seinerzeit bei Offizieren üblich war – auf Ehrenwort entlassen. Nun verbrachte er, wie sein älterer Bruder Ludwig 3 Jahre voller Ungeduld im elterlichen Haushalt in Darmstadt. Erst im Jahre 1810 konnte der junge Prinz wieder eine preußische Uniform anziehen und seinen Dienst in Berlin verrichten.

Im Jahre 1812 reichte der Prinz von Hessen-Homburg seinen Abschied ein. Er protestierte auf diese Weise gegen den von Frankreich erzwungenen Beistandspakt Preußens. Entsprechend dieses im März 1812 geschlossenen Vertrages musste Preußen im folgenden Feldzug Napoléons gegen das zaristische Russland ein Hilfskorps in einer Stärke von 20.000 Mann stellen. Er wollte sein Ziel, gegen den französischen Kaiser die Waffen zu erheben, auf dem spanischen Kriegsschauplatz verwirklichen. Doch der Landgraf Friedrich V. verwehrte seinem Sohn diesen Wunsch und es gelang ihnen, den Sohn bis zum Jahresende in Homburg zuhalten.

Nachdem er von den russischen Erfolgen erfuhr, reiste der junge Prinz über Österreich, wo seine Brüder Militärdienste für Kaiser Franz I. leisteten, und schlug sich bis nach Breslau durch, wo der preußische König Friedrich Wilhelm III. seine Truppen formierte.

Der preußische König stellte Prinz Leopold im Range eines Majors wieder ein und teilte ihm den Korps des Generals Blücher zu. So zog er im Stab des Husarengenerals von Zieten im Frühjahr 1813 über Dresden, Chemnitz und Altenburg bis auf das Schlachtfeld bei Großgörschen am 02.05.1813.

Bei einem Sturmangriff auf das Dorf Großgörschen wurde Leopold von Hessen-Homburg von einer feindlichen Kugel tödlich getroffen. Als sein Adjutant heraneilte, waren seine letzten Worte: »Lassen Sie mich nur nicht unter den Franzosen!« Die zurückweichenden preußisch-russischen Verbände brachten den Leichnam des Prinzen in die Kirche von Pegau. Dort wurde er auf ausdrücklichen Befehl Napoléons, der ihn für den jungen Prinzen Karl von Mecklenburg hielt, unter militärischen Ehren bestattet.

Während des Waffenstillstandes wurde die Leiche des jungen Prinzen auf abenteuerlicher Weise ausgegraben und heimlich nach Homburg gebracht. Dort fand er seine letzte Ruhestätte in der landgräflichen Gruft. Nach dem Kriege ließ Prinzessin Marianne von Preußen ein einfaches, aus Eisenguss bestehendes Denkmal errichten. Es trägt die Aufschrift:

Hier fiel Prinz Leopold von Hessen-Homburg.
Am 2. Mai 1813

Heute noch erinnert in Homburg der Leopoldsweg an den gefallenen Prinzen.


Letzte Änderung der Seite: 28. 12. 2021 - 21:12