Gottlob Nathanael Fischer

* 12.01.1748 in Graba bei Saalfeld
† 20.03.1800 in Halberstadt

Gottlob Nathanael Fischer wurde am 12.01.1748 in Graba bei Saalfeld geboren. Seine Eltern waren Nathanael Christoph und eine Tochter des von den Jesuiten verfolgten Pfarrers Johann Muthmann.

Der Vater sowie der Großvater mütterlicherseits waren ebenfalls Pfarrer.

Zunächst wurde der junge Fischer durch seinen Vater unterrichtet und als dieser im Jahre 1758 zum Diakon an die St. Johanniskirche nach Saalfeld versetzt wurde, besuchte er die Stadtschule, wo er durch Rektor Lochmann (1731-1804) und Konrektor Joachim Justus Breithaupt (1658-1732) auffiel.

Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1763 besuchte er für drei Jahre die Franke´schen Stiftungen in Halle und immatrikulierte sich 1766 an der Universität zu Halle für das Fach Theologie. Er hörte bei Semler (1725-1791) und Nösselt (1734-1807) theologische Vorlesungen und legte zugleich seine Grundlagen zu einer guten Allgemeinbildung. So hörte er zusätzlich noch Vorlesungen in Philologie, Geschichte und Naturwissenschaften. Er ließ sich an den Franke´schen Stiftungen zum Lehrer ausbilden und unterrichtete ab 1769 als ordentlicher Lehrer am Pädagogium. Fischer, der sich durch eine umfangreiche Bildung auszeichnete, war jedoch als Lehrer überaus lebhaft und anregend für seine Schüler, hielt es jedoch nicht so mit der Pünktlichkeit und Sorgfalt.

Im Jahre 1775 wurde er auf Betreiben Gleims zum Rektor des Martineums und nach dem Tode Struensees im Jahre 1783 wurde er Rektor des Stephaneums und behielt die Stelle bis zu seinem Tode bei. Einen Ruf als Professor der Beredsamkeit nach Halle aber auch einen Ruf an die Universität Breslau in Preußen schlug Fischer jedoch aus.

Ab 1784 veröffentlichte er 11 Stücke der »Halberstädter Domschule«, und erweiterte deren Lehrplan um naturwissenschaftliche Fächer und Muttersprache. Er vermehrte auch die wissenschaftlichen Sammlungen seiner Schule und zeichnete sich in jenen Jahren als brillanter Redner aus. Trotz aller Bemühungen stand die Schule nicht im Mittelpunkt seiner Interessen.

Fischer pflegte und leitete die literarische Gesellschaft in Halberstadt und redigierte von 1785 bis zu seinem Tod die »Halberstädter gemeinnützigen Blätter« und lieferte auch zahlreiche Beiträge zu ihr. Er war auch Mitherausgeber und Autor der »Fliegenden Blätter für Freunde der Toleranz, Aufklärung und Menschenverbesserung« in den Jahren 1784/85. sowie den »Beiträgen zur Verbesserung des öffentlichen Gottesdiensten der Christen« in den Jahren 1785/88. Für diese Zeitschrift lieferte er zahlreich liturgische Beiträge. Er gab auch zusammen mit Friedrich Grentz die »Deutsche Monatsschrift« heraus

Zu seinen selbstständigen Veröffentlichungen zählen »Olvides und Rockow«, »Freimüthige Briefe über das Religionsvereinigungswesen« sowie »Florilegium latinum anni aerae christianae 1786«, wobei es sich um einen Musenalmanach in lateinischer Sprache handelte,

Er heiratete Anna Auguste Heyne und war Vater eines Sohnes und zweier Töchter. Er verstarb am 20.03.1800 in Halberstadt.


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