Gustave Fecht

* 22.08.1768 in Eimeldingen
† 23.04.1828 inWeil

Gustave Wilhelmine Fecht wurde am 22.08.1768 als zweites von insgesamt 10 Kindern des Eimeldinger Pfarrers Martin Fecht und seiner Frau Karoline Magdalene geboren. Im Jahre 1779, da war sie gerade 11 Jahre alt, starb der Vater im Alter von 66 Jahren. Von ihren Geschwistern erreichten nur drei das Erwachsenenalter.

Über ihre Schwester Karoline Auguste, die im Jahre 1782 den Rektor der Lörracher Pädagogiums Tobias Günttert heiratete, lernte Gustave auch Johann Peter Hebel kennen.

Ende der 1780er Jahre übersiedelte Gustave zusammen mit ihrer Mutter Karoline Magdalene nach Lörrach, wo sie zunächst im Kapitelhaus lebten. In Lörrach war auch ein junger Präzeptorialvikar Namens Johann Peter Hebel, ein Untergebener Güntterts, der regelmäßig am Mittagstisch teilnahm.  Im Laufe der Zeit verwandelte sich das dienstliche Verhältnis beider Männer in eine lebenslange Freundschaft.

Hier trafen die beiden jungen Leute täglich am Mittagstische im Pädagogium zusammen und lernten sich kennen. Im Jahre 1790 verließ Günttert Lörrach und übernahm die Pfarre im Nahe gelegenen Weil. Dort lebte er in einem geräumigen Pfarrhaus mit Garten und Rebgelände. Die Schwiegermutter und Schwägerin Gustave folgten nach Weil. Auch der Lörracher Präzeptorialvikar Hebel wanderte täglich nach Weil um sich mit Gustave zu treffen.

Mit dem jungen Theologen Hebel, der im Jahre 1791 eine neue Stelle in Karlsruhe antrat, entstand im Jahre 1791 ein Briefwechsel, der voller lauterer und innig ergreifender Töne aus der Feder Hebels war. Doch die Liebe der beiden bleib zeitlebens unerfüllt. Auch schafften es beide nie vom respektvollen »Sie« in ein vertrauliches »Du« vorzudringen. So entstand im Laufe der Zeit eine reizvolle Mischung von Nähe und doch gleichzeitig auch Distanz.

Gustave Fecht musste das Pfarrhaus, in dem sie fast 30 Jahre lebte, im Jahre 1821 verlassen. Ihr Schwager war gestorben. Sie suchte sich schließlich eine Wohnung in Weil, wo sie am 23.04.1828, nur 19 Monate nach dem Tode Hebels, starb.


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