Franz von Elsholtz

* 01.10.1791 in Berlin
† 22.01.1872 in München

Franz von Elsholtz wurde am 01.10.1791 in Berlin geboren, Sein Vater war ein katholischer Kaufmann, dessen Wurzeln in Holland lagen. Franz besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster.

Als im Jahre 1813 König Friedrich Wilhelm III. zu den Waffen rief, trat auch der junge Elsholtz in das Husaren-Regiment Nr. 3 unter dem Kommando des Generals von Zieten als Leutnant ein. Im Oktober 1813 kämpfte er zwischen dem 16. und 19.10.1813 bei Leipzig in der Völkerschlacht.

Im folgenden Jahre reiste er in Begleitung des Generalfeldmarschalls von Blücher mit nach London. Am Feldzug von 1815 nahm er im Range eines Hauptmanns teil.

Im Jahre 1816 trat er die Stelle eines Regierungssekretärs in Köln an und machte Anfang der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts - seine Anstellung aufgebend - einige ausgedehntere Reisen. So hielt er sich in neben Zielen in Deutschland auch in Holland und England auf und begab sich zwischen 1823 und 1825 nach Italien. Nach seiner Rückkehr aus Italien ging er zunächst nach Weimar und pflegte unter anderem die Freundschaft zu Goethe. Diesen hatte er im Jahre 1823 während eines Aufenthalts in Marienbad kennengelernt.

Im Range eines Legationsrats wurde er 1827 auf Wunsch des Herzogs von Sachsen-Gotha zum Leiter des Hoftheaters in Gotha ernannt. Er war von Januar 1828 bis Oktober 1829 in Gotha tätig ehe er ab 1830 überwiegend in Berlin lebte.

Im Jahre 1833 heiratete Elsholtz, Josephe, genannt Josephine, eine geborene Gräfin von Törring. Er wurde am 02.12.1839 in den Adelsstand erhoben und nannte sich ab nun Elsholtz-Blomering.

Ab 1837 wurde Elsholtz-Blomering zum herzoglich-sächsisch-gothaschen Geschäftsträger in München. Im gleichen Jahr gründete er die »Zwanglose Gesellschaft«, die noch heute besteht, und zwei Jahre später die »Deutschen Theaterblätter«.

Am 14.08.1841 erwarb Elsholtz den ehemaligen Dosch-Hof vom königlichen Geometer Joseph Schleifer für die Summe von 7.500 fl. Bis 1867 erwarb er weitere Grundstücke. Bereits im folgenden Jahr ließ er das Dosch-Anwesen abreißen und durch eine Villa im Landhausstil mit Satteldach sowie Mittelrisalit und rückwärtigen Treppen- und Aussichtsturm errichten. Die Pläne wurden durch den Architekten Franz Jacob Kreuter (1813-1899) ausgeführt. Im Jahre 1882 erwarb König Ludwig II. von Bayern das Grundstück.

Elsholtz trat zunächst als Schriftsteller mit »Wanderungen durch Köln und dessen Umgebung« literarisch in Erscheinung. Anonym veröffentlichte er »Der neue Achilles, historische Skizze aus den Befreiungskampf der Griechen« um auf den griechischen Aufstand gegen das osmanische Reich aufmerksam zu machen. Auch Johann Wolfgang von Goethe beachtete den Schriftsteller und widmete seinem Stück »Die Hofdame« im Jahre 1825 eine besondere Rezension. Er verfasste zahlreiche Lustspiele und verfasste den Text die Opern »Der Doppelprozeß«, Musik stammt von Aloys Schmitt, und »Tony der Schütz«, dessen Musik steuerte Herzog Ernst von Coburg-Gotha bei.

Ab 1851 zog er sich ins Privatleben zurück und lebte in seiner Villa bei Starnberg. Elsholtz starb am 22.01.1872 in seinem Haus in Starnberg an den Folgen einer schweren Erkältungskrankheit.

Werke:

  • Wanderungen durch Köln am Rhein und dessen Umgegend, Köln 1820
  • Der neue Achilles, historische Skizze aus dem Befreiungskampf der Griechen, Cöln 1821 [Anonym]
  • Schauspiele, Stuttgart und Tübingen 1830
  • Schauspiele, Leipzig 1835-54
  • Ansichten und Umrisse aus den Reisemappen zweier Freunde, Berlin und Stettin 1830/31
  • Gedichte, Berlin 1834
  • Politische Novellen, Berlin 1838
  • Veteranenlieder. Ein Tagebuch aus den Befreiungskriegen, Leipzig 1865

Schauspiele und Opern

  • Komm her!, 1823 [Lustspiel]
  • Die Hofdame, 1825
  • Cordova, [Trauerspiel]
  • Der sprechende Hund [Lustspiel]
  • Les Anglais en France, Vaudeville
  • Der Doppelprozeß [Oper nach einer Musik von Aloys Schmitt]
  • König Harald, Leipzig 1853
  • Tony der Schütz [Oper nach einer Musik vom Herzog Ernst II von Coburg-Gotba], 1854

Zeitungen

  • Eos. Blicke auf Welt und Kunst, München 1826
  • Deutsche Theeblätter, München 1839
  • Deutsche Blätter für Literatur und Leben, München 1840

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