Detlev Carl von Einsiedel

* 27.08.1737 in Dresden
† 17.12.1801 in Mückenberg

Detlev Carl von Einsiedel wurde am 27.08.1737 in Dresden geboren. Sein Vater war der sächsische Hofbeamte Johann George von Einsiedel (1692-1760) und seine Frau Eva Charlotte Friederike von Flemming (1705-1758), die im Jahre 1720 die Ehe eingingen. Sein älterer Bruder war Johann Georg Friedrich von Einsiedel (1730-1811), der unter Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen zum Kabinettsminister und Staatssekretär für innere Angelegenheiten aufstieg.

Im Jahre 1764 wurde Einsiedel zum Kreishauptmann des Leipziger Kreises. Er übte das Amt bis zum Jahre 1775 aus und an seine Stelle traten Carl August Sahrer von Sahr, der mit der Ausführung besonderer Aufträge betraut wurde und bis zum Jahre 1779 im Amt blieb, und Ludwig Carl von Pöllnitz, der die regulären kreishauptmannschaftlichen Aufgaben versah.

Nachdem im Jahre 1776 Benedicta Margareta von Löwendal (1683-1776) verstarb, ihre vier Kinder starben alle bereits im Kindesalter, vererbte sie ihren Besitz an ihr Patenkind, Detlev Carl von Einsiedel. Sie galt als seine der ersten Unternehmerinnen der Niederlausitz.

So erbte er den im Jahre 1725 von seiner Patentante errichteten Lauchhammer, ein Raseneisenwerk nördlich von Naundorf errichten. Durch die Einstellung von Facharbeitern konnte sie schnell expandieren und weitere Hämmer in der Nähe errichten. Sie sicherte sich zahlreiche Quellen und Wasserläufe um den Betrieb des Stahlwerks sicherzustellen, auch die Versorgung mit Raseneisenerz war gesichert, es wurde aus Liebenwerda, Wahrenbrück, Kosilenzien oder auch der Schraden-Niederung abgebaut und auf dem Landweg mit Fuhrwerken oder mit Kähnen über die Schwarze Elster transportiert. Hierzu wurde der Hammergraben, ein schiffbarer Kanal, angelegt. In den folgenden Jahren kamen weitere Unternehmen, wie der 1726 errichtete Mittelhammer oder der 1728 errichtete Unterhammer hinzu. Im Jahre 1729 wurde auch eine Stabhütte in Grünwalde errichtet und schließlich erwarb die Gräfin von Löwendal auch noch den Koynehammer. So entstand um Lauchhammer die Basis für ein Zentrum der deutschen Eisen- und Stahlindustrie.

Im Jahre 1779 erwarb von Einsiedel die Gröditzer Mühle um auch hier einen Eisen- und Zähnhammer zu errichten.

Als kunstsinniger Adeliger und Unternehmer widmete er sich auch dem Eisenkunstguss in Lauchhammer. Als ihm Jahre 1784 der erste erfolgreiche Kunstguss von Bildwerken und Figuren gelang, entstand die heute noch in der Stadt bestehende Tradition. Es entstanden zahlreiche Kunstwerke und Glocken.

Zwischen 1776 und 1810 ließ er auch zahlreiche Veränderungen am Schloss Wolkenstein, das er auch im Jahre 1776 von seiner Patentante erbte, realisieren, wie den neu gestalteten englischen Garten. Er stellte auch zahlreiche Lauchhammer Eisenkunstdrucke im Park auf.

Von 1777 bis zu seinem Tode im Jahre 1810 stand er als Präsident der Leipziger Ökonomischen Sozietät vor.

Detlev Carl von Einsiedel war mit Sidonie Albertine von Schönburg-Lichtenstein verheiratet. Aus dieser kinderreichen Ehe ging sein Sohn Detlev von Einsiedel hervor, der das vom Vater erweiterte Unternehmen fortführte.

Detlev Carl von Einsiedel starb am 17.12.1810 auf seinem Schloss Wolkenstein bei Mückenburg in der Niederlausitz.


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