Karl Heinrich Maxilian Freiherr von Czettritz und Neuhaus

* 13.10.1773 in Weida/Sachsen
† 09.12.1865 in Münster

Karl Heinrich Maximilian Freiherr von Czettritz und Neuhaus wurde im Jahre 1773 im sächsischen Weida geboren. Die Familie gehörte zu den ältesten und angesehensten schlesischen Adelsgeschlechtern. Sein Vater Heinrich Abraham, ein sächsischer Oberst, war im kursächsischen Regiment von Brenckendorff angestellt.

Karl Heinrich von Czettritz und Neuhaus trat in das Silberpagekorps des sächsischen Königs ein und wurde im Jahre 1789 in die sächsische Armee aufgenommen. Er nimmt seinen Dienst als Freikorporal im Kürassier Regiment Kurfürst auf. Am 25.03.1792 erfolgte seine Beförderung zum Sekondeleutnant. Zwischen 1793 und 1795 nahm der junge Offizier auch am Feldzug gegen das revolutionäre Frankreich am Rhein teil. Er kämpfte in der Schlacht bei Kaiserslautern und im Gefechten bei Uckerath. Wetzlar, Hermstedt und Bliescastel.

Im Jahre 1794 wurde er in ein Husarenregiment überführt und am 02.05.1798 wurde ihm das Patent eines Premierleutnants ausgehändigt.

Den Feldzug von 1806 erlebte der sächsische Offizier an der Seite Frankreichs. Im Gefecht bei Saalfeld am 10.10.1806, bei dem auch der preußische Prinz Louis-Ferdinand fiel, kämpfte Czettritz und Neuhaus und bei der für die preußische Monarchie vernichtenden Doppelschlacht von Jena und Auerstedt am 14.10.1806 kämpfte er bei Jena. Am 25.02.1807 wurde der erfahrene Offizier zum Stabsrittmeister befördert und bereits am 06.04.1809. Rittmeister Czettritz und Neuhaus wurde während des Feldzuges gegen Österreich im Jahre 1809 im Gefecht bei Linz verwundet. Bei Wagram zeichnete er sich besonders aus. Ihm wurde der sächsische Orden von St. Hubertus verliehen. Am 02.12.1810 erhielt er die Beförderung zum Major.

Im Jahre 1812 nahm Czettritz von Neuhaus auch am napoleonischen Feldzug gegen Russland teil. Er kämpfte bei Propeliany, Kolno, Nieswicz und Styr. Im letzteren Gefecht wurde er erneut verwundet. Während der Völkerschlacht wechselte er am 18.10.1813 die Seiten und ging zu den Verbündeten über. Er wurde jedoch später auch wieder in sächsische Dienste übernommen und am 21.05.1814 zum Oberstleutnant befördert. Im Jahre 1814 nahm er am Kampfe bei Claye teil.

Am 05.06.1815 trat Oberstleutnant Czettritz von Neuhaus in preußische Dienste über und nahm als preußischer Offizier an den Kämpfe bei Nanteuil und Namur teil. Er erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse. Am 06.08.1815 wurde ihm das Patent eines Obersten und zugleich die Stellung eines Kommandeurs des 7. Ulanen Regiments übertragen. Nach knapp einer Woche übernahm er jedoch am 12.08.1815 das Kommando über das 12. Husarenregiment und am 11.05.1815 wurde er zum 11. Husaren Regiment versetzt und wurde am 01.02.1817 dessen Kommandeur.

Am 01.12.1823 übernahm Oberst Czettritz von Neuhaus das Kommando über die 2 Kavalleriebrigade und wenige Monate später, am 24.01.1824, übernahm der General  das Kommando über die 15. Kavalleriebrigade, deren Stab in Köln angesiedelt war. Am 18.06.1825 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor. und am 10.07.1825 erhielt er das Dienstkreuz. Noch im gleichen Jahr, am 13.09.1825, erhielt er den Roten Adlerorden II. Klasse verliehen.

So stellte Generalmajor Czettritz von Neuhaus im Jahre 1827 dem Kölner Rosenmontagszug 6 Schimmel mit Geschirr, Kutschern und Vorreitern zur Verfügung. Am 14.01.1827 erschien er bei der Generalversammlung der Großen Karnevalsgesellschaft. Ihm wurde die »Kölnische Bürgerschaft« angeboten, die der preußische Offizier unter dem Beifall der Anwesenden auch annahm. Im seiner Dankesrede unter dem Motto »Gleiche Brüder - gleiche Kappen« formulierte er zum Schluss den Aufruf:

Darum erlaube ich mir den Vorschlag, daß wir als Unterscheidungszeichen der Eingeweihten ein kleines buntfarbiges Käppchen während unserer Versammlungen aufsetzen, um diejenigen, die hier unberufen eindringen, erkennen und nach Verdienst abweisen zu können.

In ihrer Symbolik war die Narrenkappe eine Annäherung an die revolutionäre Jakobinermütze, die für Freiheit und Gleichheit standen. Schon im Jahre 1829 wurde diese Idee des Generals auch in anderen Karnevalsgesellschaften aufgegriffen.

Am 30.03.1828 erfolgte die Versetzung des Generalmajors Karl Heinrich Maximilian von Czettritz und Neuhaus zur 16. Kavallerie Brigade und erhielt am 19.03.1833 seine Entlassung aus der Armee. Nach seiner Pensionierung lebte er sowohl auf der Insel Nonnenwerth und in Godesberg bei Bonn. Eine Zeit lang lebte der pensionierte Offizier auch in Dresden, ehe er zu seinem Sohn nach Münster zog, wo er am 09.12.1865 starb.


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