Franz Joseph Brunck

* 07.03.1787 in Winterborn
† 21.10.1848in Frankfurt/Main

Franz Joseph Brunck wurde am 07.03.1787 in Winterborn im nordpfälzischen Bergland geboren. Sein Vater war der Bürgermeister der Stadt Ulrich Brunck, der mit Anna Maria Wegehenkel verheiratet war.

Es gelang dem jungen Landwirt Brunck ein etwa 70 Hektar großes ehemaliges Nationalgut zu erwerben, dass er bis zu seinem Tode erfolgreich bewirtschaftete. Im Jahre 1812 heiratete der Landwirt die Fürfelderin Eleonore Johanetta Librich (1792-1873) mit der er gemeinsam 8 Kindern das Leben schenkte. Im Jahre 1832 konnte er seinen Grundbesitz nochmals vermehren indem er den größten Teil des Hofes Iben mit mehr als 300 Hektar erwerben konnte.

Im Jahre 1814 wurde Brunck zum Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Fürstfeld gewählt. 1818 folgte seine Wahl in den rheinhessischen Provinzialrat. Im Jahre 1836 legte er sein Amt als Bürgermeister nieder. Der Grund war, dass er mit der Einführung der Kreisräte und der damit entstehenden Kontrolle nicht einverstanden war. Sein Nachfolger wurde Jacob Lahr.

Ab 1826 verlegte sich das politische Engagement Bruncks in Richtung Darmstadt. Dort gehörte er von 1826 bis 1848 als Abgeordneter der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen an. Er vertrat den Wahlbezirk Rheinhessen 3/Wöllstein. In den Landständen gehörte der Landwirt dem wichtigen Finanzausschuss an. Dieser war insbesondere durch das Privileg der Bewilligung oder Verweigerung von Steuern von besonderer Bedeutung und ein entsprechendes Machtmittel. Politisch gehörte er eher in das liberale Lager. Er wendete sich gegen das ihm suspekte Zensuswahlrecht auch setzte er sich für eine Emanzipation in politischen und auch zivilrechtlichen Bereich ein.

Es blieb ihm, trotz der politischen Aufgaben, auch noch genügend Zeit sich um seinen Gutsbetrieb zu kümmern. Die Kammern tagten zwar regelmäßig aber nicht häufig, da sie nur auf Befehl des Königs zusammenkamen.

Ab dem Jahre 1837 fungierte er auch als Vizepräsident des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinhessen.

Während der Märzrevolution von 1848 gehörte Franz Joseph Brunck der Heidelberger Versammlung an aus der sich das Vorparlament entwickelte, in das auch Brunck berufen wurde. Als Mitglied des Fünfzigerausschusses war er an der Vorbereitung der Wahl von 1848 beteiligt. Im Mai 1848 zog er auch als Abgeordneter in das Paulskirchenparlament ein. Er vertrat den Wahlkreis Bingen und schloss sich der linksradikalen Fraktion »Donnersberg« an.

Interessant ist, dass Brunck, als einfacher Landwirt nicht in das Bild der meisten Abgeordneten des Paulskirchenparlaments passte. So gehörte er weder der Klasse der Studierten an noch war er selbst adelig.

Franz Joseph Brunck starb in der Nacht vom 20. auf den 21.10.1848 im Frankfurt/Main im Alter von 71 Jahren vermutlich an den Folgen einer Lungenembolie. Sein Sterbehaus war das Geburtshaus des großen Dichters Johann Wolfgang von Goethe im Großen Hirschgraben. Seine letzte Ruhestätte fand er, unter Teilnahme der Mitglieder der Nationalversammlung, auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.


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