Karl Alexander von Blomberg

* 31.01.1788 aus Schloss Iggenhausen
† 21.02.1813 in Berlin

Karl Alexander von Blomberg wurde am 31.01.1788 auf Schloss Iggenhausen/Lippe als jüngerer Bruder des späteren Schriftstellers Wilhelm von Blomberg (1786-1846) geboren. Beide waren Halbbrüder von Georg Moritz von Blomberg (1770-1818).

Von 1797 bis 1800 besuchte er, nachdem er seine erste schulische Bildung durch Hauslehrer erhalten hatte, das Gymnasium in Lemgo. Im Alter von 12 Jahren trat er in die preußische Armee ein. Im Jahre 1804 wurde er zum Fähnrich befördert. Er nahm bei Jena an den tragischen preußischen Niederlagen teil und geriet zusammen mit seinem Regiment bei Erfurt in französische Kriegsgefangenschaft. Erst nach dem Tilsiter Frieden erhielt er seine Freiheit zurück und wurde in Berlin stationiert. Dort setzte er seine wissenschaftliche Ausbildung fort.

Im Jahre 1809 nahm Karl Alexander Freiherr von Blomberg in den Reihen des Schill´schen Freikorps an dessen Zug durch Norddeutschland  teil. So wirkte der junge Offizier an der Seite Schills für die deutsche Freiheitsbewegung des Jahres 1809 aktiv mit. Bei Schills Niederlage im Frühjahr 1809 konnte er nach Preußen entkommen. Im nachfolgenden Militärprozess wurde Blomberg zu Festungsarrest verurteilt.

Wie Clausewitz oder Boyen trat Alexander von Blomberg im Jahre 1812 in die Dienste des Zaren Alexander I. und kämpfte gegen die napoleonischen Truppen. Er diente als Adjutant des Kosakengenerals von Tettenborn.

In dieser Funktion wurde Blomberg am 20.02.1813 von Tettenborn, der das Schönhausener Tor erobert hatte, an den Obersten Beneckendorff gesandt um diesen zum Sturm auf das Schönhauser Tor aufzufordern. Er erhielt die Erlaubnis beim Angriff zu bleiben und stürmte an der Spitze unsteter Kosaken in das offene Tor. Als die Kosaken ihm nicht folgten, konzentrierte sich das Gewehrfeuer französischer Fuß-Soldaten komplett auf den jungen Offizier, welcher von mehreren Kugeln durchbohrt wurde.

Seinerzeit wurde eine Gedenktafel mit goldenen Buchstaben am Tor erstellt, die den folgenden Text trug:

ALEXANDER Freiherr von BLOMBERG geb. zu Iggenhausen den 31. Jan. 1788 fiel als erstes Opfer im deutschen Freiheitskampfe am 20. Februar 1813.

Im Jahre 1913 schuf der Bildhauer Otto Kuhlmann (1873-1948) ein neues Denkmal auf einem Kleinen Platz, welcher der Bartholomäuskirche vorgelagert ist. Das Denkmal besteht aus einem Sockel mit einem Bronzemedaillon, das von einem stilisierten Eichenkranz umgeben ist und eine Bronzetafel. Das Medaillon trägt die Zahl 1813 und die Tafel die Inschrift:

Fiel als erstes Opfer in den deutschen Freiheitskämpfen.

Freiherr Alexander v. Blomberg, geb. Ingenhausen (Lippe) am 31. Januar 1788, gest. hier vor dem Königstor 20. Februar 1813.

Ein antiker Kriegerhelm schmückt das heute unter Denkmalschutz stehende Monument.

Friedrich de la Motte Fouqué veröffentlichte postum im Jahre 1820 Blombergs Gedichte und Trauerspiele »Konradin von Schwaben« und »Waldemar von Dänemark«. Sein Gedicht »Schwertfegerlied«, welches am 20.05.1817 im Morgenblatt veröffentlicht wurde, kursierte bereits kurz nach seinem Tode in den Reihen des Lützowschen Freikorps. Es diente Karl Theodor Körner als Basis für sein Gedicht »Schwertlied«.

Werke:

  • Hinterlassene Poetische Schriften des Freiherrn Alexander von Blomberg. Mit der Lebensbeschreibung und dem Bildnis des Verfassers, auch einem Vorspiele von Freiherrn de La Motte-Fouqué, 1820.
  • Konrad in Deutschland, Vorspiel in einem Aufz.
  • Konrad In Welschland, Trauerspiel in 5 Aufz.
  • Waldemar von Dänemark (unvollendetes Trauerspiel)
  • Hinterlassene Geidchte, 1819
  • Schwertfegerlied

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