Justus Arnemann

* 23.06.1763 in Lüneburg
† 25.07.1807 in Hamburg

Geboren wurde der spätere Mediziner Justus Arnemann in Lüneburg.

Im Jahre 1781 begann er zunächst ein Studium der Philosophie an der Universität zu Göttingen, ehe er zwei Jahre später das Studienfach wechselte und Medizin unter anderem bei Ernst Gottfried Baldinger studierte. Bereits im Jahre 1786 konnte er mit der Ablegung der Promotion sein Studium erfolgreich beenden.

Seit dem Jahre 1786 war er außerordentlicher Professor an der medizinischen Fakultät. Er unternahm in jenen Jahren noch einige größere Forschungsreisen. Im Jahre 1792 wurde der Mediziner zum ordentlichen Professor für Anatomie und Chirurgie an die Universität Göttingen berufen.

Als ihm seine Schuldenlast im Jahre 1803 zu erdrücken drohte, verließ er Göttingen und siedelte sich in Hamburg an.

Professor Justus Arnemann galt als ruhiger und tüchtiger Arzt, der auch durch eine sehr umfangreiche Sammlung, meist guter literarischer Arbeiten, die er veröffentlichte. Insbesondere spricht seine Arbeit über die Regeneration eingeschränkter Körperteile am lebenden Organismus, das unter dem Titel »Ueber die Reproduction der Nerven«, oder auch »Versuche über die Regeneration am lebenden Thieren« für seine Gelehrsamkeit.

Arnemann war aber auch begnadeter Chirurg und verfasste so zum Beispiel einen Bericht über die Durchbohrung proc. Mastoid um die Taubheit in bestimmten Fällen zu bekämpfen. Auch verfasste er für seine Vorlesungen einige Lehrbücher wie zum Beispiel »Uebersicht der berühmtesten und gebräuchlichsten chirurgischen Instrumente etc«. Auch schrieb er ein Lehrbuch zur chirurgischen Arzneimittelkunde.

Als Anhänger und Befürworter der Erregungstheorie sprach sich Professor Arnemann auch in seinen Lehrbüchern für eine elektrischen Standpunkt aus.

Er war auch während seiner Göttinger Zeit Herausgeber des in elf Heften erschienenen Magazins »Magazin für die Wundarzneiwissenschaft« heraus.

Der ehemalige Professor Justus Arnemann starb am 25.07.1807 im Alter von gerade einmal 44 Jahren durch seine Selbsttötung im Wandsbecker Forst. Die Ursache für diesen Schritt dürfte wohl in seinen zerrütteten wirtschaftlichen Verhältnissen zu suchen sein.

Werke:

  • Ueber die Reproduktion der Nerven., Göttingen 1786
  • Versuche über das Gehirn und Rückenmark., Göttingen 1787
  • Versuche über die Regeneration an lebenden Thieren., Göttingen 1787
  • Uebersicht der berühmtesten und gebräuchlichsten chirurgischen Instrumente älterer und neuerer Zeiten., Göttingen 1796
  • System der Chirurgie. [Band 1: Göttingen 1798; Band 2: Göttingen 1801]
  • [Hg.] Kleine Beobachtungen über Taubstumme., Berlin 1799
  • Justus Arneman's praktische Arzneymittellehre., Wien 1799
  • [Hg.] Handbuch der praktischen Medicin. Göttingen 1800
  • Praktische Arzneimittellehre., Göttingen 1801
  • Chirurgische Arzneimittellehre., Göttingen 1803

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