Johann Baptist Edler von Alxinger

* 24.01.1755 in Wien
† 01.05.1797 in Wien

Der Sohn des Passauer Konsistorialrats Franz Alxinger und seiner Frau Elisabeth, eine geborene Hübner, wurde am 24.01.1755 in Wien geboren. Im Jahre 1759 starb Alxingers Vater und wenige Jahre später - im Jahre 1768 - auch die Mutter. Insgesamt stammte der junge Mann aus wohlhabenden Verhältnissen.

Nach dem Besuch der Jesuitenschule studierte er, wie bereits der Vater zuvor, in Jena Jura. Sein Studium der Rechtswissenschaften schloss er in Wien als Doktor ab.

Im Jahre 1793 wurde er Hofagent und vertrat insbesondere Menschen, die sich die Führung eines Prozesses nicht oder nur schwierig leisten konnten, unentgeltlich. Auch darüber hinaus kümmerte sich der Wiener Jurist um diejenigen, die nicht so vermögend waren. So schenkte er seinem Freund Lorenz Leopold Haschka, dem er einen Summe von 10.000 Gulden aus seinem auf 70 – 80.000 Gulden geschätzten Vermögens.

Im folgenden Jahr wurde Alxinger Sekretär und Mitglied des Theaterausschusses unter der Leitung von Baron Braun beim k. k. Nationaltheater in Wien und war bereits Mitherausgeber der »Österreichischen Monatsschrift«. Zusammen mit Franz von Ratschky und Joseph Schreyvogel verfasste er Gedichte für dieses Blatt.

Die »Österreichische Monatsschrift« erschien in Wien und Prag und verstand sich in ihrer ursprünglichen Konzeption als gegenreaktionäre Position und durfte auf Grund der Zensur nur in den Jahren 1793 und 1794 erscheinen. Sie galt als entschiedener Widersacher zu den Publikationen Leopold Alois Hoffmanns. So gewann Alxinger unter anderem Johann von Ehrenbuerg, den Skriptor der Wiener Hofbibliothek, und Gottlieb Leon, Franz von Ratschky, Joseph Schreyvogel und Joseph von Schwandner zu Mitarbeitern des Blattes.

Zusammen mit seinen Kollegen war Alxinger Förderer von Reformen. So hatte er die Hoffnung, dass Franz II. , die von seinem Onkel Joseph II. begonnenen Reformen weiterhin fortsetzen und weiterentwickeln würde. Grundsätzlich sah er sich als Gegner der Pressezensur im Reich der Habsburger. Während eines Aufenthalts in Berlin in den Jahren 1783/84 lernte er die liberalen preußischen Zensurgesetze kennen und schätzen.

Der Schriftsteller arbeitete bereits seit dem Jahre 1791 für die »Allgemeine Literatur Zeitung« und auch für Friedrich SchillerFriedrich Schillers »Horen«. Er äußerte sich gegenüber dem Verleger Friedrich Nicolai kritisch, als Goethe seinen erotischen Gedichtzyklus »Römische Elegien« veröffentlichte:

Properz durfte es laut sagen, daß er eine glückliche Nacht bei seiner Freundin zugebracht habe. Wenn aber Herr von Goethe mit seiner Italienischen Maitresse vor dem ganzen Deutschland in den Horen den con-cubitum exerziert, wer wird das billigen? Das Ärgerliche und Anstößige liegt nicht in der Sache, sondern in der Individualität.

Neben Nicolai stand er auch mit den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit im Kontakt. Hierzu gehörten insbesondere Wieland, Uz, Salomon Gessner (1730-1788), Karl Wilhelm Ramler, Gleim, Goeckingk, Adelung und Heyne.

Johann Baptist von Alxinger war überzeugter und aktiver Freimaurer. So gehörte er ab dem Jahre 1779 der Wiener Freimaurerloge »Zum heiligen Joseph« an, deren Aufseher er ab 1782 wurde. Im Jahre 1785 trat er in die Loge »Zur ewigen Eintracht in Wien« über und wurde zudem in der Loge »Zur Wahrheit« affiliiert. Wolfgang Amadeus Mozart war sein Logenbruder. Ende des Jahre 1781 ist er auch noch dem Orden der Illuminaten beigetreten. Auch seine freimaurerischen Gedanken und Gesinnungen verarbeitete der Schriftsteller in mehreren Gedichten und einem Freimaurertaschenbuch.

Seine Werke lehnten sich sehr stark an die Epen der klassischen römischen Dichter, wie Vergil, Homer, Torquato Tasso oder auch Christoph Martin Wieland, der für den Wiener ein Vertreter der aktuellen zeitlosen epischen Tradition darstellte, an. Er ersetzte das ritterliche Tugendideal gegen ein humanistisches Tugendideal, wie es in der Lehre der Freimaurer vorkam. Seine Ritterepen fanden beim Publikum willkommene Aufnahme aber auch die zeitgenössische Kritik lobte diese Werke. Während seine religionskritischen Gedichte, wie zum Beispiel »Die Duldung« oder »Der Coelibat« wurden jedoch von den österreichischen Zensurbehörden verboten und er musste diese in Leipzig verlegen.

Zusammen mit Willibald Gluck übersetzte er dessen Oper »Iphigénie en Tauride« ins Deutsche.

Durch das vom Vater ererbte Vermögen konnte sich Johann Baptist von Alxinger ganz der Dichtung widmen.  Bereits am 17.07.1780 ging der junge Mann die Ehe mit Maria Anna Barbara Freiin Wetzlar von Plankenstein ein.

An seinem Lebensabend fühlte sich der Schriftsteller sowohl von seinen Freunden, hier sei exemplarisch Haschka anzuführen, als auch von seinen Idealen enttäuscht. So wandte sich dessen politische Einstellung von einer aufklärerischen hin zu einer restaurativen.

Von seiner Ehefrau betrogen, starb Johann Baptist Alxinger am 01.05.1797 in seiner Vaterstadt Wien. Seine letzte Ruhestätte ist verschollen, doch befindet sich sein Schädel in der Gallschen Sammlung in Paris.

Werke:

  • Gedichte des Herrn Johann von Alxinger. Gebauer, Halle, 1780
  • Taschenbuch für Brüder Freymaurer auf das Jahr 1784. Herausgegeben zum Vortheil der Armen. Gassler, Wien, 1784
  • J. B. Alxingers sämmtliche poetische Schriften. Leipzig, 1784
  • Doolin von Maynz. Ein Rittergedicht., Leipzig, 1787
  • Alxingers Sämmtliche Gedichte. [2 Bd], Klagenfurt und Laibach, 1788
  • Bliomberis. Ein Rittergedicht in zwölf Gesängen., Leipzig, 1791
  • Ueber Leopold den Zweyten., Berlin, 1792
  • Numa Pompilius. Von Alxinger nach Florian. Leipzig und Klagenfurt, 1792
  • Alxinger's neueste Gedichte. Camesina, Wien, 1794
  • An Deutschland bey gelegenheit der letzten österreichischen Sitze. Wien, 1795

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