Johann Baptist von Albertini

* 07.02.1769 in Neuwied/Rhein
† 06.12.1831 in Bertelsdorf/Herrmhut

Die Familie von Albertini hatte ihre Wurzeln in Graubünden. Der Vater Jakob Ulrich von Albertini war ein in österreichischen Diensten stehender Offizier während die Mutter Margaretha (1735-1787), Tochter des Landeshauptmanns Johann Heinrich von Planta, war. Die Eltern standen mit den Herrnhuter Brüdergemeine in Verbindung, was jedoch zu erheblichen Problemen führte. So siedelte sich die Familie von Albertini im Jahre 1767 in Neuwied am Rhein an.

Am 07.02.1769 wurde den Eheleuten Albertini der Sohn Johann Baptist von Albertini geboren. Ab 1782 besuchte der junge Albertini das Pädagogium in Niesky/Schlesien und war anschließend Seminarist am theologischen Seminar in Barby/Elbe, wo er Friedrich Schleiermacher kennen lernte. Die Freundschaft zwischen Friedrich Schleiermacher und Albertini hielt bis an ihr Lebensende, auch wenn sie unterschiedliche Lebenswege einschlugen. Nachdem er sich zunächst für orientalische Sprachen, Mathematik und Botanik interessierte wandte er sich der Theologie zu.

Zunächst hatte Albertini Lehrerstellen in Niesky (1788) und Barby (1789) inne, ehe er ab 1796 Dozent am Seminar zu Niesky wurde. Ab 1804 hatte er für 10 Jahre die Pfarrstelle von Niesky inne, ehe er im Jahre 1814 nach Gnadenberg und ab 1818 in Gnadenfrei die Pfarrstellen übernahm.

Er wurde am 24.08.1814 in Herrnhut bei Zittau zum Bischof geweiht. Ab 1821 wurde er Mitglied der Unitäts-Ältestenkonferenz in Berthelsdorf, die er in seinem Todesjahre auch leitete. In dieser Zeit zählte er wohl zu den beliebtesten Rednern der Herrnhuter Gemeinde.

Albertini verfasste mehr als 400 religiöse Lieder.Diese Lieder bestanden überwiegend aus ein bis zwei Strophen, die er nach bekannten Melodien dichtete. Diese sind in »Geistliche Lieder für Mitglieder und Freunde der Brüdergemeine« erstmals 1821 veröffentlicht worden. Da die Texte formal nicht ausgereift und eher für die private Andacht geeignet sind, fanden sie selten Aufnahme ins öffentliche Gesangbuch mit Ausnahme der Herrnhuter. Zu den bekanntesten Werken gehörten »Glut erhitze mich«, »O Grab, du finstre Schreckensstätte«; »Schlaf du liebes Kind« und »Wachet auf im Schoß der Erde«. Zusammen mit Lewis David von Schweinitz veröffentlichte er im Jahre 1805 das botanische Werk »Betrachtung der Pilze der Oberlausitz, die auf den Feldern um Nisky wachsen, nach der Methode von Persoon«.Das Werk enthielt 1130 Pilze aus der Oberlausitz, dabei fanden die Autoren auch 127 neue Arten. Sein botanisches Autorenkürzel ist Alb.

Neben Friedrich von Hardenberg, der besser unter den Namen Novalis bekannt ist, gehörte Albertini zu den bedeutensten Lieddichtern seiner Zeit.

Johann Baptist von Albertini starb am 06.12.1831 in Berthelsdorf bei Herrnhut.

Werke:

  • Der deutscher Titel lautet: „Betrachtung der Pilze der Oberlausitz, die auf den Feldern um Nisky wachsen, nach der Methode von Persoon, 1805
  • 30 Predigten für Mitglieder und Freunde der Brüdergemeinde, 1805
  • Geistliche Lieder für Mitglieder und Freunde der Brüdergemeinde, 1821
  • 36 Reden an die Gemeine in Herrnhut, 1832
  • Geistliche Lieder mit Bild und Faks.von Psalm 31,25, 1835

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